Opel Tina Müller: PSA kann uns effizienter machen

Düsseldorf · Nachdem Tina Müller als Marketing-Chefin zu Opel gewechselt ist, stieg das Ansehen der Marke. Trotzdem will die Opel-Mutter General Motors (GM) die Tochter nach Frankreich verkaufen. Die Übernahmepläne durch PSA Peugeot-Citroën haben auch Müller überrascht. Ihre Arbeit sieht sie durch die Unruhe der vergangenen Tage jedoch nicht in Gefahr.

 Tina Müller ist seit 2014 Marketing-Chefin bei Opel.

Tina Müller ist seit 2014 Marketing-Chefin bei Opel.

Foto: Bauer

Dank neuer Technologien werde Opel wieder als Vorreiter bei innovativen Ausstattungsmerkmalen gesehen, sagte Müller unserer Redaktion: "Dieser Markenaufbau wird konsequent fortgeführt." Auch an den Planungen für dieses Jahr, in dem sieben neue Modelle auf den Markt kommen sollen, will sie festhalten: "Alle für dieses Jahr geplanten Kampagnen werden wie vorgesehen eingeführt." Es sei die größte Modelloffensive der Firmengeschichte.

Parallel dazu gehen allerdings die Gespräche von GM und PSA weiter. Und die gestalten sich offenbar teilweise schwierig, glaubt man dem "Spiegel". Denn Patent-Fragen könnten zum Stolperstein werden. Denn die Patente, auch jene des zukunftsträchtigen Elektroautos Ampera-e, gehören GM - und die wollen sie nur gegen Gebühr abgeben. Ausgeschlossen sei aber, dass die Fahrzeuge nach Nordamerika, Russland oder China verkauft würden - also genau jene Märkte, die für PSA künftig interessant sein könnten.

Die Betriebsräte von Opel und dessen britischer Schwestermarke Vauxhall kündigten unterdessen gestern an, gemeinsam mit PSA-Kollegen für gute Bedingungen bei der geplanten Übernahme zu kämpfen. Der Betriebsrat von Opel/Vauxhall werde auf die PSA-Arbeitnehmervertreter zugehen, so das Gremium.

Tina Müller sieht in der möglichen Übernahme eine Chance für Opel, die Effizienz zu verbessern. Opel und PSA hätten seit 2012 eine erfolgreiche Partnerschaft. "Mit dem neuen Crossland X, den wir auf dem Automobilsalon in Genf präsentieren werden, haben wir gezeigt, dass wir hervorragend zusammenarbeiten können", sagt sie. Im Rahmen der Allianz würden regelmäßig Möglichkeiten für weitere Kooperationen und eine Ausweitung der Partnerschaft geprüft. "Eine der möglichen Maßnahmen, um Profitabilität und Effizienz weiter zu verbessern, ist ein möglicher Kauf von Opel durch die PSA-Gruppe", sagt Müller, die darauf hinweist: "Es gibt keine Garantie, dass eine Einigung erzielt wird."

(RP)
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