Berlin Politik streitet über Energydrinks

Berlin · Die Grünenfraktion kritisiert die Bundesregierung für eine mangelhafte Beschränkung des Energydrink-Konsums von Kindern und Jugendlichen. Die verbraucherpolitische Sprecherin der Fraktion, Nicole Maisch, warf der Koalition zudem vor, zu verkennen, dass es viele "Extremverzehrer" gebe. "Die Bundesregierung rechnet sich den Energydrink-Konsum bei Kindern und Jugendlichen schön", sagte Maisch.

Sie bezieht ihre Kritik auf die Antwort der Parlamentarischen Staatssekretärin im Landwirtschaftsministerium, Maria Flachsbarth, auf eine Kleine Anfrage der Grünen zu Energydrinks. Aus dem Papier geht hervor, dass Energydrinks "so gut wie keine statistische Bedeutung für die tägliche Koffeinaufnahme über alle Lebensmittel" unter Kindern und Jugendlichen hätten. Demnach würden sieben Prozent der Jugendlichen und drei Prozent der Kinder die empfohlene maximale tägliche Koffeindosis überschreiten - zumeist jedoch durch den Verzehr von Schokolade und jeweils nur mit einem Anteil von weniger als einem Prozent durch Energydrinks.

Maisch gibt hingegen zu bedenken, dass der Konsum von viel Koffein zu einzelnen Anlässen - etwa bei exzessiven Computerspielen - für junge Menschen problematisch sein kann. Sie spricht sich für schärfere Gesetze aus und kritisiert Warnhinweise als unzureichend. "Eine Altersbeschränkung ist das wirksamste Mittel, um Kinder und Jugendliche vor erheblichen Gesundheitsgefahren übermäßigen Energydrink-Konsums zu schützen", so Maisch. 2014 wurden fast 290 Millionen Liter Energydrinks verkauft, so die Regierung.

(jd/qua)
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