Bonn/Berlin Postchef denkt über niedrigere Gehälter nach

Bonn/Berlin · Die Deutsche Post peilt niedrigere Gehälter für neue Mitarbeiter an. "Wir zahlen heute unseren Mitarbeitern teilweise doppelt so viel wie unsere Wettbewerber", sagte Vorstandschef Frank Appel der "Süddeutschen Zeitung". Dabei stiegen auf dem Heimatmarkt die Umsätze, nicht aber die Gewinne. "Deshalb werden wir uns damit beschäftigen müssen, ob neue Mitarbeiter das gleiche Gehaltsniveau haben können wie die, die schon 30 Jahre dabei sind", sagte Appel.

Die Gewerkschaft Verdi reagierte gelassen. Appel habe sich schon mehrfach mit tarifpolitischen Vorstellungen gemeldet, die dann doch nicht realisiert worden seien, sagte ein Sprecher des Verdi-Bundesverbandes. Tatsache ist aber, dass Frank Appel aktuell das Personalressort leitet, weil Personalvorstand Angela Titzrath vor wenigen Wochen den Konzern plötzlich verließ.

Der Tarifvertrag für die Gehälter läuft bis Ende Mai 2015. "Wir sind da ganz entspannt", sagte der Verdi-Sprecher. Die Gewerkschaft sei bei der Post gut organisiert. Aktuell gebe es überhaupt keinen Gesprächsbedarf. Appel sagte in dem Interview weiter, auch heutige Mitarbeiter könnten ihren Beitrag zur Kostensenkung leisten: "Das wird nicht allen gefallen", mutmaßte der Manager. Appel bestätigte zudem, dass das Briefporto 2015 womöglich steigen könnte.

(dpa/rky)
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