Düsseldorf Provinzial Rheinland: Boom in der Autoversicherung

Düsseldorf · Nach dem im vergangenen Jahr geplatzten Zusammenschluss von Provinzial Rheinland und Provinzial Nordwest scheint die Fusionsbegeisterung bei den öffentlichen Versicherern erst einmal gedämpft. Zwischen allen Beteiligten würden derzeit viele Gespräche geführt, sagte Provinzial-Rheinland-Chef Walter Tesarczyk. Jüngst war über eine Annäherung der Provinzial Rheinland und der Versicherungskammer Bayern spekuliert worden.

Was öffentliche Versicherer derzeit genauso wie die private Konkurrenz spüren: Das Geschäft mit Lebensversicherungen ist für die deutschen Anbieter schwierig geworden. Das ist bei der Provinzial Rheinland nicht anders. Der Beitragsanstieg von 4,3 Prozent im vergangenen Jahr verstellt ein wenig die Sicht darauf, dass das Neugeschäft nur noch dank der Einmalbeiträge wächst. Dagegen gab es bei Versicherungen mit laufenden Beiträgen noch einmal ein Minus von mehr als einem Fünftel. Da vor allem junge Kunden laufend zahlen, sind die Provinzial Zahlen ein weiterer Beweis dafür, dass die Lebensversicherung bei jenen an Attraktivität eingebüßt hat, denen sie zuvorderst als Altersvorsorge dienen sollte. Der Trend hat sich zwischen Januar und Mai 2014 bestätigt. Der Trost für die Provinzial Rheinland: Der Versicherer kommt in der Lebensparte für 2013 auf Prämien von etwa 1,27 Milliarden Euro und liegt mit seinem Plus leicht über dem des Gesamtmarktes.

Dennoch dürfte momentan der Verkauf von Sachversicherungen mehr Spaß machen. Auch hier ist der Düsseldorfer Versicherer um viereinhalb Prozent gewachsen. Vor allem das Kraftfahrtgeschäft habe nach den guten Zahlen des Vorjahres noch einmal einen Schub bekommen, sagte Vorstandschef Walter Tesarczyk gestern.

Operativ ist der Gewinn bei 133 Millionen Euro nahezu stabil geblieben - auch dank der Tatsache, dass die Provinzial weniger unter Elementar- und Unwetterschäden zu leiden hatte - aber höhere Rückversicherungsprämien und Schwankungsrückstellungen lassen das Ergebnis um knapp ein Drittel auf 48 Millionen Euro sinken. Und weil in der Niedrigzinsphase die Erträge am Kapitalmarkt spärlich sind, führt der Sachversicherer an die Holding nur 91 (Vorjahr: 121) Millionen Euro ab.

(RP)
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