Berlin Eine Million für Ex-Flughafen-Chef

Berlin · Das Landgericht Berlin hält die Kündigung von Rainer Schwarz für unwirksam.

Erfolg für den früheren Berliner Flughafenchef Rainer Schwarz: Er soll für die Zeit nach seiner Kündigung noch rund eine Million Euro bekommen. Das Landgericht Berlin sprach ihm gestern diese Gehaltszahlungen bis Vertragsende im Mai 2016 zu. Die Flughafengesellschaft kann binnen eines Monats Berufung einlegen, wollte sich gestern aber nicht dazu äußern.

Der Aufsichtsrat des Unternehmens hatte Schwarz eine Mitschuld für die mehrmals verschobene Eröffnung des neuen Hauptstadtflughafens gegeben. Bis heute ist der Airport in Schönefeld nicht in Betrieb, weil die Brandschutzanlage nicht funktioniert. Der Aufsichtsrat entließ Schwarz im Januar 2013 und sicherheitshalber noch zweimal. Das Landgericht erklärte die Kündigungen nun für unwirksam. Schwarz habe keine "schwerwiegenden Fehler" begangen, die eine Kündigung gerechtfertigt hätten. Das Gericht habe dazu geprüft, ob Schwarz Informationspflichten gegenüber dem Aufsichtsrat verletzt habe und ob er seiner Führungsverantwortung nachgekommen sei.

Unter anderem stehen Schwarz für die Zeit von März 2014 bis Mai 2016 monatlich 29 263 Euro zu, 139 000 Euro für die Altersvorsorge. Schwarz, der früher auch den Flughafen Düsseldorf führte, wird im Dezember Geschäftsführer des Flughafens Rostock. Sollte das Urteil rechtskräftig werden, würde das Rostocker Gehalt mit den Ansprüchen gegenüber Berlin verrechnet.

(dpa)
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