Wärmepumpen Die Natur heizt ein

Berlin · Die deutsche Energieagentur verzeichnet einen Anstieg von Wärmepumpen in Ein- und Zweifamilienhäusern. Die Technik, Energie aus dem Boden oder der Luft zu beziehen ist zwar teuer, wird aber vom Staat gefördert.

 So wird dem Haus eingeheizt:Über die Rohre wird Kältemittel durch den Boden, in das Grundwasser oder ins Freie geleitet. Als heißes Gas kommt es zurück, und die Wärmepumpe heizt es weiter auf.

So wird dem Haus eingeheizt:Über die Rohre wird Kältemittel durch den Boden, in das Grundwasser oder ins Freie geleitet. Als heißes Gas kommt es zurück, und die Wärmepumpe heizt es weiter auf.

Foto: dpa, Danneberg

Besonders zu Zeiten in denen Gas und Öl zum Heizen immer teurer werden, treten alternative Energiereservoirs in den Mittelpunkt. Die Idee Energie aus der Umwelt zu beziehen ist also nahe liegend. Wärmepumpen haben im Moment einen Marktanteil von rund 30 Prozent - Tendenz steigend, so Christian Stolte von der Deutschen Energie-Agentur (dena) in Berlin.

So funktionieren die Wärmepumpen:

In Rohren wird Kältemittel durch den Boden, in das Grundwasser oder ins Freie geleitet. Das Mittel nimmt die Wärme der Umgebung auf und verdampft zu Gas. Durch das entstandene Gas verdichtet sich die Wärmepumpe und heizt noch weiter auf. Der Wärmetauscher nimmt die Hitze dann auf und gibt sie an das Warmwassersystem der Heizung weiter. Im Sommer kühlen bestimmte Modelle auch das Haus und ersetzen eine Klimaanlage.

Die Wärmepumpen benötigen zwischen 25 und 30 Prozent Strom als Antriebsenergie, um das gesamte Gebäude zu beheizen, erklärt Sven Kersten von der Energie Agentur NRW in Düsseldorf.

Weitere Vorteile neben dem geringen Stromverbrauch, ist der geringe Platz, den die Pumpen einnehmen. Wartungen treten selten auf. Karl-Heinz Stawiarksi, Geschäftsführer des Bundesverbandes Wärmepumpen in Berlin, bestätigt den umweltfreundlichen und praktischen Gebrauch der innovativen Engergieform.

Strom als Beheizungsmaßnahme ist allerdings noch umstritten. Der Anteil Strom, den Wärmepumpen zum Arbeiten brauchen, sollte so klein wie möglich sein.

Das Verhältnis wird mit der Jahresarbeitszahl beschrieben. Die Jahresarbeitszahl ist der Maßstab für die Effizienz einer Wärmepumpenanlage. Liegt die Zahl über 3,3, seien Wärmepumpen ökologisch sinnvoll, erklärt Kersten. Das heißt, die von der Pumpe erzeugte Wärme wird zu einem Viertel mit Strom produziert. Die Umweltbilanz verbessere sich, wenn Solarstrom von einer Photovoltaikanlage auf dem Dach verwendet wird, erläutert Kersten.

Wärmepumpen eignen sich gut für Gebäude mit einem Heizleistungsbedarf von unter zehn Kilowatt. Das trifft zum Beispiel für Neubauten zu. Des Weiteren haben Häuser mit einer Fußbodenheizung einen Vorteil, da die Wärmepumpe das Gas weniger aufheizen muss - das spart Strom.

Kersten möchte den Kreis seiner Verbrauchen noch erweitern. Auch für Altbauten gibt es das passende Heizungsmodell. Eine Luft-Wärmepumpe ersetzt eine vergleichsweise teure Nachtspeicherheizung und kann gegebenenfalls sogar geringere Stromkosten vorweisen.

Entscheiden können sich die Verbraucher zwischen drei Varianten:

Der ausschlaggebende Nachteil aller Anlagen ist ihr hoher Anschaffungspreis - auch wenn diese vom Staat bezuschusst wird. Für die Anschaffung von erdgekoppelten Anlagen werden derzeit mindestens 2800 Euro und für Luft-Wärmepumpen mindestens 1300 Euro bezuschusst. Für einen zusätzlich installierten Pufferspeicher erhält man 500 Euro.

Eine Luftwärmepumpe kostet etwa 12 000 Euro. Da für eine Erdwärmepumpe aufwendig Sonden in der Erde verlegt werden, belaufen sich laut Kersten die Kosten auf 20 000 bis 25 000 Euro. Die Investitionen rechnen sich durch die niedrigen Betriebskosten nach circa sieben bis zehn Jahren.

(dpa)
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