Angenehmer Wohnen Wintergärten: So schaffen sie Wohnraum

Düsseldorf (rpo). Der Wintergarten ist längst mehr geworden, als nur ein Abstellraum für Grünpflanzen zur Winterzeit. Er hat sich mittlerweile zu einer vollständig in das Haus integrierten Wohnfläche und zu einem Treffpunkt für die ganze Familie entwickelt. Allerdings bedarf der Bau eines Wintergartens einer sorgfältigen Planung.

Traumhafte Wintergärten
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Traumhafte Wintergärten

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Foto: Wintergarten-Fachverband e.V., Rosenheim

Es wird grundsätzlich zwischen drei Wintergartentypen unterschieden: dem Kalt-Wintergarten, dem frostfrei beheizten Wintergarten und dem Wohn-Wintergarten. Der Kalt-Wintergarten besteht aus einer Einfachverglasung und ist eher zur Nutzung als Gewächshaus als zum Wohnen geeignet. Ein frostfrei gehaltener Wintergarten kann als angenehmer Wohnbereich im Frühjahr und im Sommer genutzt werden, während er in der kalten Jahreszeit einen passenden Überwinterungsort für Grünpflanzen darstellt. Ganzjährig nutzbar ist dagegen der Wohn-Wintergarten, vorrausgesetzt er wird dementsprechend beheizt.

Suche nach dem passenden Baumaterial

Die Frage nach dem passenden Baumaterial nimmt bei den Planungen eines Wintergartens eine zentrale Bedeutung ein. Sowohl Holz, Metall als auch Kunststoff haben ihre spezifischen Vor- und Nachteile. Holz ist als natürlicher, gesunder sowie nachwachsender Rohstoff bekannt und hat von allen für den Wintergartenbau verwendbaren Materialien die besten Wärme- und Schalldämmeigenschaften. Allerdings benötig es einen schützenden Anstrich, der regelmäßig kontrolliert und ausgebessert werden muss. Da Alu-Wintergärten nicht rosten, sind sie nahezu wartungsfrei. Außerdem können dank der leichten und sehr stabilen Profile große Spannweiten verwirklicht werden. Nachteile gibt es dagegen in Sachen Isolierung, denn das Metall dämmt miserabel und benötigt den zusätzlichen Anbau von Dämmmaterial. Am vorteilhaftesten erscheint daher eine Kombination dieser beiden Materialien. Das Holz im geschützten Innenraum sorgt für das natürliche Flair, während außen das witterungsfeste Aluminium vor dem stetig wechselnden Wetter schützt. Die preiswertesten und pflegeleichtesten Varianten bieten Kunststoff-Profile, die auch im Fensterbau angewendet werden. Da sie allerdings bei weitem nicht so stabil sind wie Holz und Aluminium, eignen sie sich nur für kleinere Wintergärten.

Planung bis ins kleinste Detail

Darüber hinaus müssen bei der Verwirklichung eines Wintergartens weitere wichtige Punkte beachtet und sorgfältig aufeinander abgestimmt werden. Zum einen geht es um die richtige Wahl des Glases. Eine hochwertige Wärmeschutzverglasung ist empfehlenswert und größtenteils auch schon Standard. Dieses Glas senkt nicht nur den Wärmeverluste und den Energieverbrauch, sondern verhindert im Winter auch ein Beschlagen der Scheiben.

Des Weiteren ist die Art und Weise der Beheizung von großer Bedeutung. Wenn der Wintergarten als ganzjährige Wohnfläche angedacht ist, muss eine zusätzliche Heizung installiert werden. Sollte der Raum allerdings nur Saisonweise in den Frühlings- und Sommermonaten oder gar nur für Pflanzen genutzt werden, ist eine extra Heizung nicht zwingend notwendig.

Ebenso wichtig ist die Frage nach der richtigen Belüftung des Raumes. Eine Faustregel besagt, dass sich mindestens 10 Prozent der Fensterflächen öffnen lassen müssen. Der Luftaustausch im Wintergarten ist äußerst wichtig, um Wärmestau und Schwitzwasserbildung zu vermeiden. Die Fenster sollten daher bestenfalls sowohl im oberen als auch im unteren Bereich eine Lüftungsöffnung haben. Verbrauchte Luft kann auf diese Weise nach oben entweichen, während gleichzeitig von unten frische Luft hineingesogen wird. Hilfreich sein können elektronische Steuergeräte, die mit feinfühligen Messsensoren ausgestattet sind. Sie sind in der Lage die Heizung sowie die Lüftung je nach Bedarf automatisch zu regulieren und so für ein angenehmes Wintergartenklima zu sorgen.

Für ausreichend Schatten sorgen

Da sich der Wintergarten, besonders wenn er sich auf der Südseite des Hauses befindet, bei Sonneneinstrahlung schnell erhitzt, sollte der Sonnenschutz ebenfalls nicht außer acht gelassen werden. Damit sich der Raum nicht ungewollt in eine Saunalandschaft verwandelt, sollte die Verwendung von Schattenspendern eingeplant werden. Dabei sind außenliegende Jalousien, Markisen und Rollos wirkungsvoller als innenliegende, da sie bereits vor der Glasscheibe bis zu 80 Prozent der solaren Strahlen stoppen. Des Weiteren reflektieren helle Farben das Sonnenlicht und steigern den Schutz. Nahezu gleichgültig ist es allerdings, wie die Scheiben angebracht und gestaltet sind, da mittlerweile für jede Bauweise eine passende Verschattung vorhanden ist.

Auch in Sachen Farbgestaltung hat sich bei den Wintergärten einiges getan. So sind sie nicht mehr nur auf schlichte weiße Töne festgelegt, sondern durchaus in der Lage ästhetische Akzente zu setzen. Die äußere Farbgebung des Wintergartens sollte sich bestenfalls in die architektonische Bauweise des Hauses und in seine natürliche Umgebung einfügen. Beliebt sind derzeit Farben wie Taubenblau sowie Grau- und Grüntöne. Des Weiteren ist die Sonnenfarbe Gelb stark im Kommen.

Wintergärten sind nicht billig

Die aufwendige, aber notwendigerweise bis ins Detail durchgeplante Konstruktion eines Wintergartens hat ihren Preis. Bei 25.000 Euro liegt die Untergrenze für einen hochwertig gebauten, aber recht schlichten Glasanbau. Der normale Wohn- und Wintergarten mit 20 Quadratmetern zusätzlicher Fläche für einen 3-Personen Haushalt kostet etwa 35.000 Euro. Zusatzkosten könnten durch eine empfehlenswerte Versicherung gegen Glasbruch entstehen, die je nach Glasfläche und Versicherungsgesellschaft bei etwa 60 bis 70 Euro pro Jahr liegt.

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