Neuss Rekordgewinn bei Werhahn

Neuss · Der Neusser Mischkonzern wächst weiter.

Die Werhahn-Gruppe hat im vergangenen Jahr das operativ beste Ergebnis der Firmengeschichte abgeliefert. Vor Steuern verdiente das Unternehmen rund 200 Millionen Euro, das sind fast 40 Prozent mehr als im Vorjahr. Der Konzernjahresüberschuss verbesserte sich nach Angaben von Finanzvorstand Kathrin Dahnke um etwa 42 Millionen auf 147 Millionen Euro. Allerdings profitierte Werhahn dabei auch von einigen außerordentlichen Effekten. Die wird es in diesem Ausmaß in diesem Jahr nicht mehr geben, und deshalb rechnet Vorstandssprecher Anton Werhahn mit einem Ergebnis "auf dem bereinigten Niveau des Vorjahres". Sprich: Der Gewinn soll ohne Sondereffekte stabil bleiben.

Der Rekordgewinn geht für Werhahn einher mit weiterem Wachstum. Rechnet man das im vergangenen Jahr verkaufte Geschäft mit Backprodukten heraus, ist der Umsatz um etwa fünf Prozent auf rund 3,16 Milliarden Euro gestiegen. Rund 30 Prozent davon erlöst Werhahn im Ausland. Wachstumsträger bleiben das Konsumgütergeschäft und die Finanzdienstleistungen. Der Solinger Haushaltswaren-Spezialist Zwilling zum Beispiel hat nach dem Rekordumsatz 2014 (mehr als 500 Millionen Euro) noch einmal 18 Prozent zugelegt. China ist für die Gruppe weiter eine Boomregion, auch wenn sich das Wachstumstempo dort verlangsamt hat. Verstärkt hat sich Zwilling, das zunehmend auch Geschäft über das Internet macht, zuletzt mit dem italienischen Pfannenhersteller Ballarini, der den Solingern den Einstieg in den weltweiten Vertrieb von Aluminium-Pfannen ermöglicht.

Bei den Finanzdienstleistungen profitiert Werhahn gegenwärtig von der Investitionsfreude des deutschen Mittelstandes. die das Leasinggeschäft in Deutschland anschiebt. Das Neugeschäft in diesem Bereich ist um 27 Prozent auf 945 Millionen Euro gewachsen, die Factoring-Sparte legte mehr als ein Fünftel zu. Zugute kommt den Finanzdienstleistern, dass die Zahl der Pleiten in Deutschland zurückgeht.

Gespalten bleibt das Baustoffgeschäft. Der Preissturz beim Rohöl hat einerseits die Beschaffungspreise sinken lassen, gleichzeitig sind dadurch aber auch die Erlöse bei Natursteinen gesunken (minus sieben Prozent auf 1,25 Milliarden Euro). Operativ habe die Sparte dennoch die Erwartungen übertroffen, teilt Werhahn mit.

(RP)
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