Nürburg Russischer Milliardär steigt am Nürburgring ein

Nürburg · Der Pharmaunternehmer Viktor Charitonin übernimmt offenbar die Anteile der Düsseldorfer Capricorn-Gruppe.

Spektakuläre Wende am Nürburgring: Der russische Pharmaunternehmer und Milliardär Viktor Charitonin steigt an der weltberühmten Rennstrecke ein. Die neu gegründete Nürburgring Holding AG (kurz: NR Holding) übernimmt die Mehrheitsanteile des Düsseldorfer Autozulieferers Capricorn, dessen Eigentümer Robertino Wild ist. Die NR Holding steuert künftig die Geschicke am Nürburgring. Die meisten Anteile der AG hält offenbar Viktor Charitonin, wie unsere Zeitung gestern erfuhr.

Wild, um dessen Zahlungsfähigkeit es in den vergangenen Wochen heftige Spekulationen gegeben hatte, ist damit als Gesellschafter raus. Der Capricorn-Chef wird nach eigenen Angaben aber als Geschäftsführer der CNBG weiter mit von der Partie sein. Das Düsseldorfer Unternehmen äußerte sich gestern auf Anfrage folgendermaßen: "Capricorn und Robertino Wild ist es gelungen, eine Gruppe von Investoren hinter sich zu versammeln, mit deren Hilfe die langfristige Kapitalausstattung sowie der wirtschaftlich sinnvolle Fortbestand des Nürburgrings als Ganzes für die absehbare Zukunft gesichert ist. Oberstes Ziel wird die Sicherung der einmaligen Rennstrecken und deren Nutzung im Einklang mit der Region sein." Wild werde als Geschäftsführer der CNBG und der Nürburgring Holding AG "aktiv den eingeschlagenen Weg fortschreiben", erklärte das Unternehmen.

Die ausstehende zweite und dritte Kaufrate von je fünf Millionen Euro wurden bezahlt. "Wir haben den Eindruck, dass die NR Holding an einem langfristigen Ausbau des Nürburgrings interessiert ist, und dass Gewinnmaximierung nicht im Vordergrund steht", erklärten die Insolvenzverwalter Jens Lieser und Thomas Schmidt im Gespräch mit unserer Zeitung. Es gehe darum, "den Ring von den Knien auf die Füße zu stellen". Axel Heinemann, Eigentümer des Unternehmens GetSpeed, bleibt unverändert Minderheitsgesellschafter. Pietro Novolonie, der Sprecher des Sanierers, sprach von "einem positiven Signal für Veranstalter, Kunden und Mitarbeiter."

(RP)
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