Düsseldorf Russland bleibt Metros Baustelle

Düsseldorf · Sinkende Steuern und Umbaukosten lassen den Gewinn deutlich steigen.

Seit vier Jahren kommt der Handelskonzern Metro mit seinem Großhandelsgeschäft auf dem russischen Markt nicht mehr voran. "Das ist eine Schattenseite unseres Geschäfts", räumte Metro-Chef Olaf Koch gestern ein. Die Krise in Russland hat die verfügbaren Einkommen sinken lassen, die Menschen kaufen weniger und preiswerter ein, und das trifft natürlich auch die Geschäftspartner der Metro. Um zehn Prozent ist der Umsatz im Weihnachtsquartal gesunken. Kochs Hoffnungen ruhen jetzt darauf, dass sich das Geschäft im Vorfeld der im Juni beginnenden Fußball-Welt meisterschaft belebt.

Trotz der Russland-Schwäche hat der Konzern in den letzten drei Monaten des vergangenen Jahres, die die ersten im Geschäftsjahr 2017/18 waren, deutlich mehr verdient als im Vorjahr. Das operative Ergebnis sei von 565 Millionen auf 608 Millionen Euro gestiegen, teilte der Konzern mit, und das ohne Immobilientransaktionen, die den Gewinn im Vorjahr zusätzlich angeschoben hatten. Andererseits kam die Metro diesmal ohne Umbaukosten aus. Für das Gesamtjahr strebt Koch weiterhin einen operativen Gewinn an, der um etwa zehn Prozent über den rund 1,4 Milliarden Euro des Vorjahres liegen soll.

Die SB-Warenhauskette Real hat aus Sicht von Koch deutliche Fortschritte gemacht. Um 45 Prozent habe der Online-Umsatz des Unternehmens zugelegt, sagte Koch. Und trotz weniger Handelstagen als im Vorjahr sei der flächenbereinigte Umsatz zwischen Oktober und Dezember bei zwei Milliarden Euro stabil geblieben. Allerdings macht das Internet-Geschäft immer noch nur zwei Prozent des Gesamtumsatzes bei Real aus.

Was das Tempo der Modernisierung angeht, hängt vieles weiterhin davon ab, ob es gelingt, mit der Gewerkschaft Verdi einen Zukunftstarifvertrag auszuhandeln. "Wir kommen in eine heiße Phase der Verhandlungen mit Verdi", sagte Koch gestern. Der Manager hatte den 31. März als Stichtag genannt, bis zu dem Verhandlungsergebnisse vorliegen müssten. Andernfalls müsse man sich eine andere Lösung überlegen, hatte Koch erklärt.

(RP)
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