"Das größte Bauprojekt der Welt" Russland startet Bau von gigantischer Gaspipeline nach China

Us Chatyn · Während Angela Merkel Russland wegen des Ukraine-Konflikts mit weiteren Sanktionen droht, hat Moskau inmitten wachsender Spannungen mit der EU in Sibirien den Bau einer Gaspipeline nach China begonnen.

Russland startet Bau von gigantischer Gaspipeline nach China
Foto: afp, RT

"Wir starten das größte Bauprojekt der Welt", sagte der russische Präsident Wladimir Putin am Montag bei der Zeremonie im sibirischen Us Chatyn in der Teilrepublik Jakutien. Es handele sich um ein extrem wichtiges Projekt für Russland und China, sagte Putin.

An dem offiziellen Baustart der Pipeline des Energieriesen Gazprom nahm auch Chinas Vize-Premier Zhang Gaoli teil. Zhang sagte der Agentur Interfax zufolge, dass China im ersten Halbjahr 2015 mit dem Bau der Leitung auf seinem Gebiet beginne. Die Baukosten liegen Schätzungen zufolge bei mehr als 50 Milliarden Euro.

Die Pipeline mit dem Namen Sila Sibiri (Deutsch: Kraft Sibiriens) soll allein auf russischem Gebiet 4000 Kilometer lang sein. Russland und China hatten im Mai nach zehnjährigen Verhandlungen einen Gasvertrag für 30 Jahre geschlossen. Von 2018 will Russland jährlich 38 Milliarden Kubikmeter Gas nach China pumpen.

Die Leitung solle auch zu einer besseren Energieversorgung des Fernen Ostens Russlands beitragen, sagte Putin. Russland will sich durch den Verkauf von Gas an China für den Fall rüsten, dass die EU künftig auf die Energielieferungen Moskaus verzichtet.

Derweil droht Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) Russland wegen des Ukraine-Konflikts mit weiteren Sanktionen. "Russland unternimmt den Versuch, bestehende Grenzen unter Androhung oder sogar unter Einsatz von Gewalt zu verschieben", sagte sie am Montag in einer Regierungserklärung vor dem Bundestag. "Es wird immer klarer:
Es handelte sich von Anfang nicht um einen Konflikt innerhalb der Ukraine, sondern um eine Auseinandersetzung zwischen Russland und der Ukraine." Ein solcher Bruch des Völkerrechts dürfe nicht ohne Folgen bleiben, weshalb die EU nun über weitere Strafmaßnahmen berate.

(dpa)
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