Essen RWE will mit Konzernumbau 50 Millionen einsparen

Essen · Die RWE-Aktie setzte gestern ihren Höhenflug fort, nachdem unsere Zeitung berichtet hatte, dass der Konzern die Dividende trotz schwieriger Lage stabil halten will. Mit einem Plus von zeitweise ein Prozent schlug sich RWE besser als der Dax. Ernst Gerlach, Chef des Verbands kommunaler RWE-Aktionäre, legte nach: "Wir erwarten, dass die Dividende in diesem Jahr und in den kommenden Jahren stabil bleibt." Die Kommunen bräuchten Planungssicherheit. Heute will der Aufsichtsrat die Dividende für 2014 beschließen.

Ab 2015 hilft der Verkauf der Ölfördertochter Dea, die Ausschüttung zu sichern. RWE hatte Dea/Texaco einst für 1,2 Milliarden Euro erworben und nun für 5,1 Milliarden verkauft, was fast vier Milliarden Euro Buchgewinn bedeutet. Das reicht rechnerisch sechs Jahre lang für einen Euro Dividende.

Heute befasst sich der Aufsichtsrat mit Bilanz und Mittelfrist-Planung. Den Konzernumbau will er nun erst im September behandeln. RWE will seine Organisation straffen und sich als Stammhaus organisieren. So sollen Töchter wie Vertrieb und Deutschland AG zusammengelegt oder auf die Mutter verschmolzen werden. Damit will RWE 20 bis 50 Millionen Euro sparen, heißt es in Konzernkreisen. So können teure Aufsichtsräte, Vorstände und Stäbe entfallen. Eine RWE-Sprecherin wollte sich zu Aufsichtsrats-Angelegenheiten nicht äußern.

Ende des Jahres steht auch die Vertragsverlängerung von RWE-Chef Peter Terium an. Nach derzeitigem Stand sieht es gut für ihn aus. Er könne einen Vertrag über weitere fünf Jahre erhalten, "wenn er keinen Bock schieße", so Aufsichtsrats-Kreise. Nach einer Alternative für Terium sehe man sich nicht um.

(anh)
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