Allerdings lassen sich die beiden Airlines nur teilweise vergleichen: Beim Umsatz liegt Lufthansa weiter weit vor Ryanair, weil die Deutschen mehr als die Hälfte des Geschäftes mit Langstreckenflügen machen, die die Iren überhaupt nicht anbieten. Für 2016 meldet Ryanair einen Umsatz von 6,5 Milliarden Euro, Lufthansa kam im Jahr davor auf rund 32 Milliarden Euro und wird für 2016 trotz Streiks keine starke Abweichung davon melden.

Ryanair ist aber deutlich profitabler und wächst schneller: Die Zahl der Passagiere legte 2016 um 15 Prozent zu, Lufthansa kam auf ein Plus von 1,8 Prozent. Dank deutlich niedrigerer Kosten erwirtschaftete Ryanair 2016 fast 1,6 Milliarden Euro Gewinn, Lufthansa wird diese Zahl trotz sechsmal so hohen Umsatzes nicht relevant getoppt haben.

Um wieder aufzuholen, würde Lufthansa gern Air Berlin übernehmen, aber Lufthansa-Chef Carsten Spohr machte deutlich, dass das nicht so einfach wird: Es sei unklar, wo der Milliarden-Schuldenberg von Air Berlin im Falle einer Übernahme landen würde. Die Kartellbehörden würden sich ein solches Geschäft sicher genau anschauen, sagte Spohr. Außerdem machte er deutlich, dass Air Berlin nach einem Kauf eine Rosskur bevorstünde: Die operativen Kosten seien viel zu hoch, um in den Verbund des Lufthansa-Ablegers Eurowings zu passen.