Düsseldorf Saks in the City

Düsseldorf · Die kanadische Warenhauskette Hudson's Bay eröffnet heute in Düsseldorf ihr erstes Edel-Outlet-Center. Vier weitere Saks-Off-5th-Niederlassungen sollen im Juli in Frankfurt, Wiesbaden, Heidelberg und Stuttgart starten. Der Markt ist in Deutschland hart umkämpft.

Stars beim "Saks Off 5th"-Pre-Opening in Düsseldorf
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Stars beim "Saks Off 5th"-Pre-Opening

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Foto: Anne Orthen

Rechts vom Eingang im Erdgeschoss steht über einem Regal voller Handtaschen "Get carried away", zu Deutsch so viel wie: Lass Dich davontragen. Wörtlich auf die Handtaschen gemünzt, im übertragenen Sinne vielleicht auch: Lass Dich bei uns inspirieren zu einem besonderen Einkaufserlebnis. Als solches wollen die Macher von Saks Off 5th ihr neues Projekt verstanden sehen. Dreieinhalb Monate nach der Schließung des zu Galeria Kaufhof gehörenden Carsch-Hauses in Düsseldorf wird an gleicher Stelle heute eine neue Ära eingeläutet. Die kanadische Warenhauskette Hudson's Bay, die Galeria Kaufhof 2015 von der Metro übernommen hatte, eröffnet dort ihre erste Saks-Off-5th-Filiale in Deutschland.

Hinter dem Konzept verbirgt sich der Verkauf hochwertiger Marken zu reduzierten Preisen, eine Handelsidee, die die Nordamerikaner schon vor 25 Jahren ausprobierten. Woanders kennt man das heutzutage als Outlet, aber den Begriff mögen die Betreiber überhaupt nicht; sie sprechen lieber von Off Price. Also die preiswerte Variante des Saks 5th Avenue, einem der Markenzeichen von New York. Nicht mehr ganz aktuell die Kollektionen, aber allemal interessant für jene mit dem nicht ganz so dicken Portemonnaie, so das Kalkül der Anbieter.

Etwa 3300 Quadratmeter auf fünf Etagen, von Handtaschen, Accessoires und Schuhen über Damen-, Kinder und Herrenmode bis hin zum Home Department, wie Hauswarenabteilungen heute heißen - das ist die Kurzbeschreibung für die Filiale in Düsseldorf. Die Verantwortlichen werben mit rund 2000 Handtaschen, 6500 Paar Schuhen auf einer Etage, 20 bis 25 Prozent Premium-Marken im Gesamtsortiment. Die Zielgruppe: modebewusste Menschen, die gern Marken tragen, junge Menschen, die sich die Waren zum Originalpreis oft nicht leisten können oder wollen. Zum Beispiel von Dolce & Gabbana, von Prada oder Armani.

Der Markt ist hart umkämpft. Es gibt nicht nur Modehändler en masse, es gibt auch jede Menge Outlet-Center am Rande der Citys, es gibt in den Innenstädten Rivalen wie TK Maxx, es gibt den alteingesessenen Warenhausbetreiber Karstadt, der mit ähnlichen Ideen liebäugelt. Das ficht Wayne Drummond (47), den Europa-Chef von Saks Off 5th, nicht an. Er begeistert sich für die Präsentation, schweigt aber, wenn es um die Höhe der Investitionen geht. Hudson's hatte für 2017 in Europa etwa 400 Millionen Euro Investitionen geplant, davon etwas weniger als die Hälfte in Deutschland. Wie viel davon in Saks Off 5th fließen soll, war schon damals offen. Es gilt das Ziel, innerhalb von drei bis fünf Jahren 40 Standorte in Deutschland zu eröffnen.

"Saks Off 5th" von Innen
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"Saks Off 5th" von Innen

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Foto: Bretz, Andreas

Drummond bekräftigt, dass dem Start in der NRW-Landeshauptstadt bis Juli vier weitere Saks-Niederlassungen in Deutschland folgen sollen - in Frankfurt (22. Juni), Wiesbaden (29. Juni), Heidelberg (6. Juli) und Stuttgart (ebenfalls 6. Juli). Allesamt werden sie in ehemaligen Galeria-Kaufhof-Filialen oder bisherigen Sporthäusern betrieben. 50 bis 100 Mitarbeiter sind laut Drummond pro Filiale gedacht - weniger als Verkaufspersonal, sondern als Mitarbeiter, die in den geräumigen Filialen dafür sorgen sollen, dass stets Ordnung herrscht und der Kunde nicht so lange nach seinem Wunschartikel suchen soll. Ein weiteres Saks-Haus soll in der niederländischen Hafenstadt Rotterdam in diesem Jahr entstehen.

(RP)
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