Düsseldorf/Seoul Samsung leidet unter Apple und Billig-Anbietern

Düsseldorf/Seoul · Samsung, der viele Jahre lang erfolgreichste Anbieter von Smartphones und Han-dys, kommt von zwei Seiten zunehmend unter Druck: Bei Geräten der Oberklassse, also Smartphones, scheint Apple mit 74,5 Millionen Stück im vierten Quartal ebenso viele Stücke verkauft zu haben wie die Koreaner, obwohl Samsung viel mehr Modelle anbietet. Dies schätzen Marktkenner wie das US-Forschungsinstitut Strategy Analytics.

Gleichzeitig muss Samsung in China, Indien und anderen Schwellenländern niedrigere Preise in Kauf nehmen. In Deutschland noch unbekannte Discountmarken, aber auch die chinesische Huawei bringen dort zunehmend Smartphones für 100 Euro oder weniger auf den Markt. Die gestern vorgestellten Quartalszahlen bestätigen den Trend. Samsung gibt zwar die Zahl der verkauften Geräte nicht bekannt, aber der Quartalsgewinn sank im Jahresvergleich um 27 Prozent auf umgerechnet 4,4 Milliarden Euro. Der Umsatz ging um elf Prozent auf 45 Milliarden Euro zurück - mehr Geschäft macht in Deutschland außer VW niemand.

Die Börsenwerte bestätigen die Verschiebung der Machtverhältnisse: Trotz boomendem Smartphone-Markt ist die Samsung-Aktie seit einem Jahr um 20 Prozent abgerutscht. Der Konzern ist mit 166 Milliarden Euro an der Börse aber mehr wert als jeder deutsche Konzern. Die Apple-Aktie ist im letzten Jahr um knapp 60 Prozent hochgegangen. Der Börsenwert von 560 Milliarden Euro liegt knapp 400 Milliarden Euro höher als bei Samsung.

(RP)
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