Berlin Schlechte Noten für Digitalisierung
Berlin · Eine Studie sieht vor allem im Maschinenbau zu wenig Fortschritte.
Platz sechs von zehn, das muss besser werden. Die deutsche Wirtschaft schneidet einer Studie zufolge bei der Digitalisierung nur mittelmäßig ab. Wie aus dem Monitoring-Report "Wirtschaft Digital" von TNS Infratest und dem Mannheimer Zentrum für europäische Wirtschaftsforschung hervorgeht, erreichte Deutschland auf einem Index von 100 möglichen Punkten lediglich 53. Angeführt wird das Ranking von den USA (80 Punkte) und Südkorea (66). Auch Großbritannien landet mit 57 Indexpunkten noch vor der Bundesrepublik, ebenso wie China und Japan (jeweils 55).
Demnach sei die internationale Leistungsfähigkeit der digitalen Wirtschaft in Deutschland nur Mittelmaß. Zwar sei die Innovationsfähigkeit in Deutschland unangefochten am besten, auch bei der Vernetzung der Informations- und Kommunikationstechnik-Branche mit anderen Wirtschaftszweigen müsse sich die Bundesrepublik nicht verstecken. Allerdings mangele es stark am Nachschub mit IT-Fachkräften.
Zudem bescheinigt die Studie, die im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums erstellt worden war, Branchen wie dem Fahrzeug- und Maschinenbau, dem Gesundheitswesen und der Verkehr- und Logistikbranche, dass sie nur unterdurchschnittlich digitalisiert seien.
Matthias Machnig (SPD), Staatssekretär im Ministerium, sprach von einem "befriedigenden Ergebnis" - auch wenn er noch viel Verbesserungsbedarf sehe. "Die Zahlen zeigen, dass bei der Digitalisierung unserer Wirtschaft Luft nach oben ist", sagte er gestern in Berlin. Die Politik müsse mit der Wirtschaft noch größere Anstrengungen unternehmen, "um in Zukunft eine Spitzenposition bei der Digitalisierung zu erreichen". Wichtig sei vor allem, dass dabei kleine und mittelständische Unternehmen mitgenommen würden. Es gebe Hinweise, dass bei einigen Firmen die Digitalisierung nicht zu den Kernaufgaben gehöre, sagte Machnig. Die Studie, die auf einer repräsentativen Befragung von Unternehmern fußt, ermittelte, dass den Firmen der Fachkräftemangel und Datenunsicherheit zu schaffen machen.
