Zürich Schweizer ermitteln gegen acht Banken

Zürich · Die Wettbewerbsbehörde leitet eine formelle Untersuchung ein. Die Deutsche Bank ist nicht betroffen.

Der weltweite Skandal um Manipulationen an den Devisenmärkten zieht immer größere Kreise. Erste Ermittlungen der Schweizer Wettbewerbsbehörde Weko haben offenbar den Verdacht erhärtet, dass sich Banken bei der Festsetzung von Wechselkursen unzulässig abgesprochen haben. Die Weko hat eine formelle Untersuchung gegen acht heimische und ausländische Institute eröffnet: die Schweizer Geldhäuser UBS, Credit Suisse, Zürcher Kantonalbank und Julius Bär, die US-Konzerne JP Morgan und Citigroup sowie Barclays und Royal Bank of Scotland aus Großbritannien. Eine Ausdehnung der Prüfungen auf weitere Häuser schloss die Behörde nicht aus. In dem Skandal ermitteln bereits Behörden in anderen Ländern. Experten zufolge drohen Strafen in Milliardenhöhe, wie in der Affäre um Tricksereien mit Referenzzinssätzen.

"Es bestehen Anhaltspunkte, dass zwischen diesen Banken Wettbewerbsabreden zur Manipulation von Wechselkursen im Devisenhandel getroffen wurden", hieß es in der Mitteilung. Im Unterschied zu anderen Prüfungen des Devisenmarkt-Skandals gehört die Deutsche Bank hier nicht zu den betroffenen Instituten. Der deutsche Branchenprimus zählt zu den größten Devisenhändlern der Welt. Die Weko hält es aber für möglich, dass weitere Banken und Broker beteiligt waren. Es drohen Strafen von bis zu zehn Prozent der in der Schweiz an dem Markt erzielten Einnahmen der vergangenen drei Jahre.

Die Credit Suisse reagierte mit scharfer Kritik auf die Ermittlungen. Das Institut sprach von falschen Informationen der Weko: "Derartige Vorwürfe zum jetzigen Zeitpunkt sind daher unangebracht und rufschädigend." Credit Suisse werde mit den Behörden aber uneingeschränkt zusammenarbeiten. Auch die Zürcher Kantonalbank und Julius Bär sagten ihre Kooperation zu. Bär erklärte zudem, die Bank habe in einer internen Untersuchung keine Anhaltspunkte für marktmissbräuchliches Verhalten gefunden.

(rtr)
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