Düsseldorf Sicherheitsfirma am Flughafen muss nachschulen

Düsseldorf · Auch am Flughafen der NRW-Landeshauptstadt gibt es offenbar Mängel bei den Sicherheitskontrollen von Fluggästen. Beamte der Bundespolizei schmuggelten in einem Test Gegenstände, wie sie zum Selbstbau einer Bombe benutzt werden könnten, am Personal eines privaten Sicherheitsunternehmens vorbei. Ein Sprecher der Bundespolizei in Potsdam bestätigte gestern einen "internen Test" am Düsseldorfer Flughafen. Am Vortag hatte die Behörde auf Anfrage noch mitgeteilt, es habe keine Überprüfungen der Personenkontrollen in Düsseldorf gegeben. "Solche Prüfungen werden des öfteren intern durchgeführt und sind nicht vergleichbar mit denen der EU-Prüfer am Frankfurter Flughafen", sagte der Polizeisprecher. Allerdings orientiere man sich "an den internationalen Richtlinien".

Etwa zeitgleich zu den Tests in Düsseldorf Anfang November hatten Überprüfungen von EU-Kontrolleuren am Frankfurter Flughafen Mängel in den Kontrollen einer privaten Sicherheitsfirma offengelegt. Auch am Flughafen Köln/Bonn führten Beamte der Bundespolizei regelmäßig Überprüfungen durch. Die Ergebnisse seien allerdings - wie im Fall Düsseldorf - nicht für die Öffentlichkeit bestimmt, sagte der Sprecher der Bundespolizei.

Die zuständige private Sicherheitsfirma Kötter bestätigte die Beanstandungen. Nach den von der Bundespolizei durchgeführten "internen Qualitätstests wurde der betroffene Mitarbeiter nachgeschult und nach erneuter Vorstellung bei der Behörde wieder für den Einsatz freigegeben", so ein Sprecher der Firma Kötter. Er betonte, dass es am Airport Düsseldorf sowohl bei intensiven Überprüfungen im Rahmen der internationalen EU-Aufsicht in der ersten Jahreshälfte als auch beim nationalen Flughafenaudit in der ersten Dezember-Woche zu keinen Beanstandungen der Sicherheitskontrollen gekommen sei.

Der Deutsche Beamtenbund (DBB) fordert nun strengere Überprüfungen. "Die von den Behörden beauftragen Privatfirmen, die die Kontrollen etwa in Frankfurt oder Düsseldorf durchführen, müssen verstärkt kontrolliert werden", sagte ein DBB-Sprecher auf Anfrage unserer Zeitung. Das sei bislang häufig versäumt worden.

(RP)
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