Düsseldorf Sicherheitsmängel am Flughafen Düsseldorf

Düsseldorf · Reportern ist es offenbar gelungen, Pakete an den Personenkontrollen vorbeizuschmuggeln.

Erneut sind am Düsseldorfer Flughafen Sicherheitsmängel aufgetreten. Nachdem es im vergangenen Jahr Beamten der Bundespolizei gelungen war, bei einem Routinetest gefährliche Gegenstände durch die Passagierkontrollen zu schleusen, ist nun offenbar einem Reporterteam des WDR Ähnliches gelungen. Wie der Sender gestern mitteilte, sei ein Paket an den Sicherheitsschleusen vorbeigeschmuggelt worden.

In dem gestern Abend gezeigten Beitrag der Sendung "Aufgedeckt" wollte der WDR Filmmaterial präsentieren, wonach ein Päckchen mit unbedenklichem Inhalt durch einen Personaleingang gelotst werden konnte. Dieser spezielle Eingang sei nicht von Sicherheitspersonal bewacht, heißt es in einer Mitteilung. Dort sei lediglich ein Drehkreuz angebracht. Dieses könne problemlos mit einer gestohlenen oder gefundenen Chipkarte geöffnet werden. Auch im Frachtbereich selbst sei das verdächtige Paket nicht noch einmal kontrolliert worden und bis zum Flugzeug gelangt.

"Mich wundert nicht, dass es zu Sicherheitsmängeln an den Flughäfen kommt", sagte der für die Luftsicherheitskräfte zuständige Verdi-Gewerkschaftssekretär Özay Tarim unserer Zeitung. "Wir haben in der Vergangenheit schon mehrfach gegenüber der Bezirksregierung, den Flughafenbetreibern und auch dem Bundesinnenministerium angeprangert, dass es eine hohe Fluktuation bei den Sicherheitsunternehmen gibt." Wenn Kontrollkräfte von den Firmen nur befristet eingestellt würden, könnten diese nach ihrem Ausscheiden sicherheitsrelevante Informationen weitergeben oder im Internet veröffentlichen. "Das ist ein Risiko, das wir unbedingt abstellen müssen", so Tarim.

Zuständig für die Kontrolle des Flughafenpersonals ist die Firma Klüh. Diese erklärte auf Anfrage, für die Kontrolle des in dem Beitrag genannten Bereichs nicht verantwortlich zu sein. Ein Sprecher des Flughafens erklärte, man wolle sich zunächst die Originalquelle ansehen, ehe die Vorgänge kommentiert werden könnten.

Die Vorfälle stehen nicht im Zusammenhang mit den jüngsten Vorkommnissen an den Personenkontrollen. Die hatten zuletzt für Befürchtungen gesorgt, dass es zu Ferienbeginn lange Staus an den Passagierschleusen kommen könnte. Der Bundespolizei und der Firma Kötter war es aber gelungen, mit Prämien zahlreiche Mitarbeiter für Extraschichten zu gewinnen und so das Chaos abzuwenden. Trotzdem fand gestern nach Informationen unserer Zeitung ein Spitzengespräch am Flughafen zwischen dem NRW-Bundespolizeichef Wolfgang Wurm und Flughafenchef Ludger Dohm statt.

(RP)
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