München Siemens erwartet zügige Einigung zu Jobabbau

München · Siemens will die Gespräche über die jüngste Runde des Stellenabbaus nach Aussagen eines hochrangigen Konzernmanagers rasch zu Ende bringen. Es sei eine zügige Einigung zu erwarten, sagte der Insider gestern auf die Frage, ob die Verhandlungen bis zum Ende des Sommers abgeschlossen werden könnten. Siemens hatte im Mai angekündigt, wegen der Flaute im Öl- und Gasgeschäft weitere 4500 Arbeitsplätze zu streichen, davon rund 2200 in Deutschland. Der Manager schloss einen Stellenabbau im Berliner Schaltwerk nicht aus; vorstellbar seien dort auch höhere Investitionen.

Vorstandschef Joe Kaeser hat in den knapp zwei Jahren seiner bisherigen Amtszeit mehr als 13 000 Jobs abgebaut. Die IG Metall warf dem Konzernlenker zuletzt vor, statt der versprochenen Ruhe bringe er lediglich ein Umbauprogramm nach dem anderen auf den Weg.

In diesem Zusammenhang fand nach Informationen unserer Zeitung gestern ein klärendes Gespräch zwischen Kaeser und dem nordrhein-westfälischen IG-Metall-Chef Knut Giesler statt. Der Gewerkschafter hatte dem Konzernlenker vorgeworfen, weltfremd zu sein. Auslöser waren Äußerungen Kaesers, wonach deutsche Mitarbeiter im Konzern bleiben könnten, wenn sie bereit seien, einen Umzug in die USA in Kauf zu nehmen. Beide Seiten vereinbarten Stillschweigen über den Inhalt des Gesprächs.

(maxi/rtr)
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