Telefonaktion So sorgen Sie vor für eine stabile Rente

Sechs Experten beantworteten gestern zwei Stunden lang die Fragen unserer Leser. Was viele nicht wissen: Eine private Rentenzahlung ist immer noch in großen Teilen steuerfrei.

Mein Ehemann hat eine Direktversicherung. Sind Rentenzahlungen daraus krankenversicherungspflichtig?

antwort Ja, es fallen grundsätzlich Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung an, es sei denn, Ihr Mann ist privat krankenversichert.

Soll ich mir meine Lebensversicherung in einem Betrag auszahlen lassen oder als Rente?

antwort Das hängt von den persönlichen Umständen und Vorstellungen ab. Oft ist die Rentenzahlung empfehlenswert, da diese lebenslang gezahlt wird, egal, wie alt Sie werden. So hätten Sie eine lebenslang sichere Zusatzversorgung.

Muss ich die Rente aus einer privaten Rentenversicherung versteuern?

antwort Grundsätzlich ja, allerdings ist nur der sogenannte Ertragsanteil steuerpflichtig. Dieser beträgt beispielsweise bei Rentenbeginn mit 65 Jahren 18 Prozent der Rentenzahlung. Der überwiegende Teil der Privatrente ist also steuerfrei. Dazu ein Beispiel: Bei einer Privatrente von 10 000 Euro im Jahr und einem Eintrittsalter von 65 Jahren unterliegen nur 1800 Euro der Besteuerung. Bei einem Steuersatz von beispielsweise 25 Prozent würden Sie demnach 450 Euro Steuern zahlen, hätten also von der Jahresrente 9550 Euro übrig.

Ich bin 59, seit 15 Jahren selbstständig, erhalte aus der gesetzlichen Rente später etwa 1000 Euro monatlich. Macht eine Basisrente noch Sinn?

antwort Zur Vorsorge lohnt sich die Basisrente auch in Ihrem Alter. Sie kann flexibel gestaltet werden und bietet steuerliche Vorteile. So können in diesem Jahr 80 Prozent der Beiträge als Sonderausgaben steuerlich geltend gemacht werden. Sie können das Eintrittsalter in den Ruhestand flexibel gestalten. Gezahlt wird eine lebenslange Rente, frühestens mit 62. Laufende Beiträge sind nicht nötig, Sie können je nach Lage flexibel einzahlen.

Habe ich einen Rechtsanspruch auf eine betriebliche Altersvorsorge?

antwort Jeder Arbeitnehmer hat Anspruch auf eine betriebliche Altersversorgung. Dabei wird ein Teil des Gehaltes steuer- und sozialversicherungsfrei für die Altersversorgung verwendet. Man nennt das Entgeltumwandlung. Eventuell tut der Arbeitgeber etwas dazu.

Lohnt sich riestern noch, wenn die Kinderzulage wegfällt?

antwort Riestern wird auch ohne Kinderzulage gefördert. Ob es die beste Förderung ist, hängt von der Gesamtsituation ab. Auf keinen Fall sollten Sie vorschnell den Vertrag beitragsfrei stellen.

Wir haben schon lange ein Depot mit Aktien und wollen einen Teil davon verkaufen. Sind Kursgewinne steuerpflichtig?

antwort Wenn Sie die Aktien vor 2009 erworben haben, sind Kursgewinne steuerfrei. Bei später gekauften Papieren fällt auf Veräußerungsgewinne die Abgeltungssteuer an.

Welche Vorsorge ist für unsere 20-jährige Tochter ratsam?

antwort In Betracht kommen zum Beispiel Riester und eine betriebliche Altersversorgung. Wichtig ist zunächst jedoch die Absicherung gegen Berufsunfähigkeit. Ihre Tochter sollte sich verschiedene Angebote erläutern und sich auch die Kosten aufschlüsseln lassen.

Ich bin 57 Jahre alt und möchte 100 000 Euro sicher anlegen für meine Altersvorsorge. Soll ich in eine private Rentenversicherung einzahlen?

antwort Der Vorteil einer privaten Rentenversicherung ist die lebenslang gezahlte Rente. Diese besteht aus zwei Teilen: erstens der garantierten Rente, zweitens der Rente aus Überschussbeteiligung. Es besteht auch die Möglichkeit, den Ehepartner durch eine Hinterbliebenenrente abzusichern.

Ab welchem Alter kann man sich die Riesterrente auszahlen lassen?

antwort Bei Verträgen, die vor 2012 abgeschlossen wurden, ist eine Auszahlung frühestens mit 60 Jahren möglich, bei Verträgen ab 2012 frühestens mit 62 Jahren.

(RP)
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