Arbeitskampf Städtetag und Kinderschutzbund kritisieren Kita-Streik

Berlin · Sowohl Städtetag als auch der Deutsche Kinderschutzbund haben den geplanten Streik der Kita-Erzieher kritisiert. "Der Kita-Streik wird auf dem Rücken der Kinder und Eltern ausgetragen", sagte Kinderschutzbund-Präsident Heinz Hilgers.

Kita: Städtetag und Kinderschutzbund kritisieren Streik
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Zugleich mahnte er eine bessere Bezahlung der Beschäftigten an. Es sei Aufgabe des Staates, "grundsätzlich für eine angemessene Bezahlung sorgen". Es sei "schlimm, dass Erzieherinnen und Erzieher in Deutschland überhaupt für eine bessere Bezahlung streiken müssen", sagte Hilgers der "Bild"-Zeitung vom Donnerstag.

Der Deutsche Städtetag forderte die Gewerkschaften auf, auf den Kita-Streik zu verzichten und an den Verhandlungstisch zurückzukehren. "Streiks in einem so sensiblen Bereich wie der Kinderbetreuung schaden vor allem den betroffenen Eltern und Kindern", sagte Hauptgeschäftsführer Stephan Articus der "Neuen Osnabrücker Zeitung" vom Donnerstag. Daher sei Kompromissbereitschaft statt Eskalation gefragt.

Zuvor hatten sich bei Urabstimmungen der Gewerkschaften eine deutliche Mehrheit der Beschäftigten für Streiks ausgesprochen. Ab diesem Freitag wird an vielen Kitas in Deutschland unbefristet gestreikt. Neben Erzieherinnen und Erziehern in Kitas, Horten und Ganztagsschulen sind unter anderem auch Sozialarbeiter in Jugendzentren, Erzieher in Heimen sowie Beschäftigte in der Behindertenhilfe zum Streik aufgerufen. Die Gewerkschaften hatten Ende April die Tarifverhandlungen für die rund 240.000 Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst für gescheitert erklärt.

Die Gewerkschaften fordern für die Beschäftigten neue Eingruppierungsregeln und Tätigkeitsmerkmale, was letztlich zu zehn Prozent mehr Gehalt führen soll. Gezielte Gehaltssteigerungen in bestimmten Aufgabenbereichen nannte Articus sinnvoll. Mit ihrer Forderung, Erzieher mit Grundtätigkeiten vier Entgeltgruppen höher einzustufen, schössen die Gewerkschaften aber "eindeutig über das Ziel hinaus".

(AFP)
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