Düsseldorf Stahlbranche optimistisch für 2017

Düsseldorf · Automobilindustrie und Baubranche sind Hauptnachfragetreiber.

Trotz der Bedrohung durch Billigstahl aus China und der Verschärfung bei den Klimazertifikaten schaut die deutsche Stahlindustrie zuversichtlich in die Zukunft. Martin Theuringer, Leiter der Wirtschaftsabteilung bei der Wirtschaftsvereinigung Stahl (WV Stahl), sagte: "Wir erwarten, dass die Marktversorgung mit Walzstahl leicht um ein bis zwei Prozent zulegen wird." Die Auslastung der deutschen Hersteller bleibt deutlich besser als im Rest der Welt. Während die hiesige Branche auf 87 Prozent Auslastung kommt, liegt der weltweite Durchschnitt bei 70 Prozent.

Auch die Auftragseingänge entwickelten sich positiv. Diese legten in den ersten neun Monaten um 6,1 Prozent zum Vorjahr zu. Als Treiber nannte Theuringer die Automobilindustrie und die Baubranche.

Hans Jürgen Kerkhoff, Präsident der WV Stahl, forderte einen besseren Schutz der heimischen Industrie vor Billigprodukten aus China. Zwar seien die chinesischen Stahlimporte in die EU in den ersten acht Monaten etwas gesunken. Sie seien aber immer noch doppelt so hoch wie 2013. Mit Blick auf einen härteren Anti-Dumping-Kurs gegenüber China attackierte er Großbritannien. "Ein Land, das künftig selber Gegenstand des Anti-Dumpingrechts der EU werden könnte, sollte nicht mehr über seine Ausgestaltung mitreden dürfen."

Auch die von der EU geplante Verschärfung des Handels mit Verschmutzungsrechten ab 2021 sorgt die Branche. Dadurch würden Zusatzkosten von jährlich einer Milliarde Euro entstehen. Die IG Metall hat ihre Mitglieder für Donnerstag erneut zu einem Stahl-Aktions-Tag in Brüssel aufgerufen.

(maxi)
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