Nutzung von Steueroasen Steuerdaten betreffen 100.000 Deutsche

Berlin · Die Medien zugespielten Daten über die Nutzung von Steueroasen betreffen nach einem Medienbericht mehr als 100.000 Personen allein in Deutschland.

 Auch die British Virgin Islands gelten als Steueroase. Schön ist es natürlich auch.

Auch die British Virgin Islands gelten als Steueroase. Schön ist es natürlich auch.

Foto: dpa, lof

Der "Focus" berichtete am Samstag vorab, es habe ebenfalls eine Festplatte mit Daten über 260 Millionen Ein- und Auszahlungen in Steueroasen sowie Anfragen über Kontostände oder Kundenberatungen erhalten.

Die Daten seien von einem Kölner Computer- und Bankexperten geprüft worden. Die Zahl der in Deutschland betroffenen Nutzer von Steueroasen wäre damit höher als bisher vermutet. Namen nannte das Magazin aber nicht.

Das Bundesfinanzministerium will dem "Focus" zufolge unterdessen auf einer OECD-Tagung Ende Juni darauf dringen, gegen Gewinnverlagerungen internationaler Konzerne vorzugehen.

"Der Kampf gegen die Steuervermeidungsstrategien der multinationalen Konzerne aufzunehmen schafft mehr Steuergerechtigkeit als tote Steuerpflichtige aus der Schweiz durch deutsche Gazetten zu jagen", sagte der parlamentarische Staatssekretär im Finanzministerium, Steffen Kampeter, dem Magazin.

Hintergrund der Diskussion sind Modelle von Konzernen, die Gewinne und Verluste zwischen ihren Töchtern in verschiedenen Ländern so miteinander verrechnen, dass sie so wenig Steuern wie möglich zahlen.

So ist etwa in Großbritannien die US-Kaffeehauskette Starbucks in die Kritik geraten.

(REU/nbe/csi)
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