Mönchengladbach Streiks in 13 Real-Märkten in NRW

Mönchengladbach · Verdi kämpft um die Rückkehr des Unternehmens in die Tarifbindung.

Im Streit um den Ausstieg der SB-Warenhauskette Real aus der Tarifbindung greift die Gewerkschaft Verdi zum letzten Mittel. Verdi hat die Real-Mitarbeiter in 13 nordrhein-westfälischen Niederlassungen dazu aufgefordert, heute die Arbeit niederzulegen. Betroffen sind nach Angaben der Gewerkschaft die Real-Märkte in Herten, Grevenbroich, Kamp-Lintfort, Neuss, Tönisvorst, Viersen, Mönchengladbach, Krefeld, Moers, Dinslaken, Duisburg, Wesel und Mülheim. Zusätzlich findet heute um 10 Uhr eine zentrale Kundgebung in Duisburg statt. Real sieht den Geschäftsbetrieb nicht eingeschränkt. Die Märkte müssten trotz der Proteste nicht geschlossen werden, sagte ein Sprecher. Für die Kunden gebe es keine Einschränkungen. Insgesamt arbeiten in den 13 Niederlassungen 1000 bis 1200 Beschäftigte.

Laut Verdi wurden bereits gestern Märkte am linken Niederrhein be-streikt, darunter Real-Häuser in Grevenbroich, Neuss und Krefeld. Die Gewerkschaft wehrt sich gegen den von Real angestrebten Haustarifvertrag mit veränderten Löhnen und Arbeitsbedingungen. "Das Unternehmen stellt das Weihnachts- und Urlaubsgeld in der bisherigen Form in Frage, es will weniger Urlaub gewähren, die Zuschläge beschneiden oder ganz kürzen, die Arbeitszeit erhöhen und neue Beschäftigte schlechter bezahlen. Im Gegenzug würde man gegebenenfalls Investitionen in Märkte zusagen. Die Beschäftigten sollen die Zukunft des Unternehmens aus der eigenen Tasche finanzieren und werden gegeneinander ausgespielt. Das werden wir nicht zulassen", erklärte die zuständige Verdi-Landesfachbereichsleiterin Silke Zimmer.

Real hat den im Juni verkündeten Ausstieg aus der Tarifbindung mit mangelnder Wettbewerbsfähigkeit bei den Personalkosten begründet und will mit Verdi einen Haustarifvertrag aushandeln. "Falls sich nichts ändert, ist Real in zehn Jahren Geschichte", hatte Real-Chef Didier Fleury im August unserer Redaktion gesagt. Das Unternehmen will bis Ende September 2016 Häuser in Plettenberg (Sauerland), Ludwigshafen und Pirmasens (Rheinland-Pfalz), Gägelow und Schwerin (Mecklenburg-Vorpommern) sowie Leipzig und Berlin schließen. Zudem will Real den Standort Iserlohn Ende 2016 aufgeben.

(gw)
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