Bis 2024 insgesamt elf Reaktoren Südkorea baut neue Atomkraftwerke

Seoul · Südkorea treibt den Ausbau der Atomkraft auch nach der Katastrophe von Fukushima voran. Ab 2017 sollten zwei Reaktoren und ab 2022 zwei weitere gebaut werden, teilte die Regierung am Freitag in Seoul mit.

Bis 2024 ist damit der Bau von insgesamt elf Atomkraftwerken vorgesehen. "Kernkraft ist ein unvermeidlicher Weg, wenn wir unsere geringen Rohstoff-Vorräte, unsere Industrieproduktion und die Pflicht zur Kürzung des Treibhausgas-Ausstoßes sehen", sagte Ministerpräsident Chung Hong Won. Derzeit laufen 23 AKW im Land, die etwa ein Drittel des Strombedarfs decken. Das Vertrauen der koreanischen Bevölkerung in die Atomkraft ist zum einen durch die Katastrophe von Fukushima im benachbarten Japan im Jahr 2011 gesunken. Zum anderen ist es wegen eines 2012 aufgedeckten Skandals über gefälschte Sicherheitsnachweise für Reaktorbauteile geschwunden. Obwohl neben Südkorea besonders China und Indien sowie weitere asiatische Länder zahlreiche neue Kraftwerke bauen, wird sich der Anteil der Atomkraft in den nächsten 20 Jahre weltweit kaum erhöhen. Die Internationale Energie Agentur (IEA) erwartet, dass in den nächsten Jahren vor allem in Europa fast die Hälfte der AKW vom Netz gehen. Bis 2040 werde sich trotz des Neubaus damit der Anteil an der Stromerzeugung weltweit nur leicht auf 13 von derzeit zwölf Prozent erhöhen.

(REU)
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