Düsseldorf BMW-Großaktionäre sind reichste Deutsche

Düsseldorf · Susanne Klatten und ihr Bruder Stefan Quandt haben allerdings binnen eines Jahres 4,5 Milliarden Euro an Vermögen eingebüßt.

Reichsein ist relativ. So kann man natürlich beispielsweise selbst dann noch reich sein, wenn man innerhalb eines Jahres viereinhalb Milliarden Euro von seinem Vermögen verloren hat. Jedenfalls dann, wenn man Susanne Klatten oder Stefan Quandt heißt und damit Mitglied der Quandt-Familie ist, die nach der jüngsten Statistik des "Manager Magazins" mit 26,5 Milliarden Euro der wohlhabendste Clan im Lande ist.

Dass diese Familie in den vergangenen zwölf Monaten ungefähr ein Siebtel ihres Vermögens verloren hat, ist indes nur zum Teil mit dem Börsenverlust beim Autobauer BMW zu erklären. Die Aktie des Unternehmens, an dem Susanne Klatten und ihr Bruder Stefan Quandt nach dem Tod ihrer Mutter Johanna zusammengerechnet 47 Prozent halten, ist zwar seit März um etwa ein Drittel abgestürzt. Und Deutschlands reichste Familie verlor durch den Absturz der BMW-Aktie im August an einem einzigen Tag auch mal zwei Milliarden Euro an Buchvermögen. Aber: Die Stichtage für die Untersuchung des "Manager Magazins" waren der 23. September 2014 und der gleiche Tag dieses Jahres, und in dem Zeitraum hat die BMW-Aktie "nur" acht Prozent verloren. Vergleicht man die gestrigen Kurse mit denen vom 6. Oktober des vergangenen Jahres, ist der Unterschied noch kleiner. Die Quandts respektive Klattens müssen also auch bei anderen Investments Federn gelassen haben. Beteiligt ist Susanne Klatten unter anderem auch an dem Weseler Chemiekonzen Altana, dem Grafit-Spezialisten SGL und dem Windturbinenbauer Nordex. Stefan Quandts Vermögen speist sich neben seinem BMW-Aktienpaket auch aus der Beteiligungsgesellschaft Delton.

Das sind die reichsten Deutschen 2014
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Foto: Michael Probst

An ihrem Spitzenplatz in der Rangliste der reichsten deutschen Familien ändert der Verlust der Geschwister nichts. Auf Rang eins waren sie schon im vergangenen Jahr zu finden. Dahinter haben sich die Schaefflers (Mutter Maria-Elisabeth und Sohn Georg) um einen Rang nach vorn auf Platz zwei geschoben - mit einem Vermögenszuwachs von knapp zweieinhalb Milliarden Euro. Beide, sowohl die Geschwister Quandt/Klatten als Großaktionäre eines Autokonzerns als auch die Schaefflers als Eigentümer eines großen Zulieferbetriebs, sind davon abhängig, wie sehr der Diesel-Betrug bei VW den Wolfsburger Konzern und die Branche noch belasten wird. Das "Manager-Magazin" bewertet das Vermögen der Deutschen übrigens nach eigenen Angaben anhand des Wertes von Aktienpaketen und Unternehmensbeteiligungen sowie nach öffentlich bekannten Vermögenswerten.

(RP)
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