Bonn/Berlin Telekom spricht mit Springer über T-Online-Verkauf

Bonn/Berlin · Die Telekom will angeblich ihr Internet-Nachrichtenportal T-Online verkaufen und spricht darüber mit dem Axel-Springer-Verlag. Die Verhandlungen zwischen den Unternehmen seien noch in einem sehr frühen Stadium, schrieb die "Wirtschaftswoche". Sprecher des Verlages und der Telekom wollten dies auf Anfrage nicht kommentieren. Im "Spiegel" hieß es unter Verweis auf Telekom-Kreise, dass der Konzern keinerlei Druck habe, das Geschäft zu verkaufen.

T-Online setze rund 100 Millionen Euro um und erziele einen ein- bis zweistelligen Millionengewinn. Es ist mit derzeit rund 374 Millionen Besuchern pro Monat Deutschlands meistbesuchtes Nachrichten- und Unterhaltungsportal. Eine Übernahme von T-Online würde nach Einschätzung von Branchenbeobachtern in das Konzept von Springer passen, sich auf den Online-Bereich zu konzentrieren. Eine Verbindung der Portale T-Online und bild.de unter einem unternehmerischen Dach würde aber wahrscheinlich sehr gründlich vom Bundeskartellamt geprüft, schrieb die "Wirtschaftswoche".

Derweil ziehen amerikanische Wettbewerbshüter die Telekom-Tochter T-Mobile US wegen angeblicher Kundenabzocke zur Rechenschaft. Die Aufsichtsbehörde FTC meldete eine Einigung auf eine Strafe, die T-Mobile mindestens 90 Millionen Dollar (74 Millionen Euro) kosten wird. Der Telekom-Tochter wird vorgeworfen, Kunden mit kostenpflichtigen SMS-Diensten betrogen zu haben. Sie soll nicht bestellte SMS-Abos von Drittanbietern berechnet haben, obwohl es schon früh Anzeichen für Betrug gegeben habe. T-Mobile habe an den Gebühren mitverdient und "Hunderte Millionen Dollar" gemacht, so die FTC.

(dpa)
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