"Anstiftung zur Untreue" Thomas Middelhoff muss erneut auf die Anklagebank

Essen · Der frühere Topmanager Thomas Middelhoff muss sich bald erneut vor dem Essener Landgericht verantworten. Diesmal gehe es um den Vorwurf der Anstiftung zur Untreue, wie ein Gerichtssprecher am Freitag berichtete.

 Thomas Middelhoff sitzt wohl in Bälde wieder auf der Anklagebank.

Thomas Middelhoff sitzt wohl in Bälde wieder auf der Anklagebank.

Foto: dpa, ve hpl

Mit ihm auf der Anklagebank Platz nehmen werden sechs ehemalige Aufsichtsratsmitglieder von Arcandor. Ihnen werde Untreue vorgeworfen, sagte der Gerichtssprecher. Die "Westdeutsche Allgemeine Zeitung" hatte zuvor darüber berichtet.

Im Mittelpunkt der Anklage steht eine Bonuszahlung in Höhe von rund 2,3 Millionen Euro an Middelhoff, den die Aufsichtsräte im November 2008 bewilligt hatten. Nur Monate später hatte der Konzern Insolvenz anmelden müssen.

Middelhoff selbst werde zur Last gelegt, dass er auf den Aufsichtsrat eingewirkt habe, den Sonderbonus zu zahlen, sagte der Gerichtssprecher. Middelhoffs Anwalt Hartmut Fromm erklärte auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur, der Vorwurf sei für ihn "nicht nachvollziehbar". Ein Vorstand habe eigentlich keine Treuepflicht, wenn er mit dem Aufsichtsrat über seinen Bonus verhandele. Dies solle nun mit dem Vorwurf der Anstiftung ausgehebelt werden.

Die Staatsanwaltschaft Bochum hatte ursprünglich sogar gegen 15 frühere Vorstände und Aufsichtsratsmitglieder Anklage erheben wollen. Doch das Landgericht Essen lehnte in acht Fällen die Zulassung der Anklage ab.

(felt/lnw)
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