München Ukraine-Krise lässt viele Firmen kalt

München · Der Ifo-Index zeigt: Die Stimmung in den Unternehmen hat sich verbessert.

Die deutsche Wirtschaft lässt sich die Stimmung von der anhaltenden Krise in der Ukraine nicht verderben. Die Unternehmen bewerten nicht nur ihre Lage erneut besser, sie blicken auch wieder mit mehr Zuversicht auf die kommenden Monate. Nach einem Rückgang im März stieg der Ifo-Geschäftsklimaindex überraschend von 110,7 auf 111,2 Punkte. Fachleute hatten mit einem weiteren Dämpfer gerechnet. Grund waren Befürchtungen, die wachsenden Spannungen im Verhältnis zu Russland und drohende Sanktionen könnten deutsche Firmen treffen.

Der Ifo-Index wird monatlich durch die Befragung von rund 7000 Unternehmen ermittelt. Die Erkenntnis daraus: "Die Unternehmen schauen zudem wieder zuversichtlicher auf die weitere Geschäftsentwicklung. Trotz der Krise in der Ukraine setzt sich die positive Grundstimmung durch", sagte Ifo-Präsident Hans-Werner Sinn. Die gute Geschäftslage habe sich weiter leicht verbessert. Besonders in der Industrie läuft es weiter gut: "Im verarbeitenden Gewerbe ist der Geschäftsklimaindex auf den höchsten Wert seit Juli 2011 gestiegen", sagte Sinn.

Volkswirte hatten nach dem gesunkenen Wert im März auch im April mit einem Rückgang beim Ifo-Index gerechnet. So waren zuletzt auch die Konjunkturerwartungen des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) leicht gefallen. Wirtschaftsforscher hatten auch dafür vor allem die Unsicherheiten wegen der Krise in der Ukraine als Ursache genannt.

Dazu kommen Sorgen um die Wirtschaft in China. Das Reich der Mitte ist für viele deutsche Firmen inzwischen ein wichtiger, für manche sogar der wichtigste Exportmarkt. Zeuner beruhigt: "China geht sehr bedacht an den Umbau seiner Volkswirtschaft. Das verdient Vertrauen."

(DPA)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort