Börse Ukraine und Konjunkturdaten drücken Dax ins Minus

Frankfurt/Main · Die Zuspitzung des Konflikts in der Ukraine und schwache Konjunkturdaten haben den deutschen Aktienmarkt am Dienstag deutlich belastet. Gute amerikanische Unternehmenszahlen sorgten nur kurzzeitig für Entspannung. Der Dax schloss 1,77 Prozent tiefer bei 9174 Punkten.

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Nach der schwächsten Wochenbilanz seit Juni 2013 hatte der Leitindex am Montag noch ein moderates Plus verbucht. Die Nebenwerte-Indizes knüpften am Dienstag an ihre Vortagesverluste an: Für den MDax ging es um 1,34 Prozent auf 15.662 Punkte nach unten. Der TecDax büßte 1,72 Prozent auf 1156,85 Punkte ein. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging mit einem Minus von mehr als einem Prozent aus dem Handel. Die nationalen Indizes in Paris und London verbuchten etwas geringere Verluste. Der New Yorker Leitindex Dow Jones Industrial präsentierte sich zum europäischen Börsenschluss knapp im Minus.

Als größte Belastung für die Aktienkurse sah ein Händler jüngste Meldungen aus der Ostukraine. Zudem belastete die Krise die Stimmung deutscher Finanzexperten erneut: Die ZEW-Konjunkturerwartungen waren im April deutlicher gefallen als von Experten erwartet, wie das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) mitteilte. Auch in den USA enttäuschten Daten: Die Stimmung der Industrie im Bundesstaat New York hatte sich im April überraschend eingetrübt und auch Daten vom Immobilienmarkt waren hinter den Erwartungen zurückgeblieben.

Am Dax-Ende setzte sich die Talfahrt der Commerzbank-Aktien mit minus 3,62 Prozent fort. Dass das Institut seinen Pensionären laut einem Urteil des Bundesarbeitsgerichts rückwirkend keine höheren Betriebsrenten zahlen muss, half den Titeln nicht. Dagegen behaupteten sich die prozentual unveränderten Papiere des Konsumgüterherstellers Beiersdorf an der Indexspitze. Sie profitieren von erfreulichen Zahlen des französischen Wettbewerbers L'Oréal.

Derweil gaben die Gea-Aktien als einer der größten Verlierer im MDax 4,05 Prozent ab. Händler verwiesen auf einen Bericht, wonach der Anlagenbauer nun kurz vor einer Einigung über die Veräußerung seiner Wärmetauschersparte steht. Der genannte Preis liege allerdings unter den bisherigen Markterwartungen. Die Papiere von Axel Springer hielten sich mit minus 0,32 Prozent vergleichsweise gut. Der Medienkonzern will Kreisen zufolge sein Geschäft mit Stellen- und Immobilienanzeigen an die Börse bringen. Medienberichte sorgten bei Air Berlin für weitere Kursabschläge von 4,72 Prozent - damit übernahmen die Aktien die rote Laterne im SDax.

Am Rentenmarkt hielt sich die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere unverändert zum Vortag bei 1,27 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,02 Prozent auf 134,91 Punkte. Der Bund-Future stieg um 0,48 Prozent auf 144,56 Punkte. Der Euro notierte bei 1,3807 US-Dollar. Zuvor hatte die Europäische Zentralbank den Referenzkurs auf 1,3803 (Montag: 1,3827) Dollar festgesetzt, der Dollar kostete damit 0,7245 (0,7232) Euro.

(dpa)
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