Studie zu längeren AKW-Laufzeiten 60 Milliarden Euro Entlastung für Verbraucher möglich

Berlin (RPO). Eine Laufzeitverlängerung der 17 deutschen Atomkraftwerke auf 60 Jahre könnte die Stromrechnung der privaten Verbraucher bis zum Jahr 2030 um rund 60 Milliarden Euro entlasten.

Atomkraftwerke in Deutschland
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Dies berichtete die "Welt am Sonntag" vorab unter Berufung auf eine Studie der Forschungsinstitute R2B und EEFA, die vom Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) in Auftrag gegeben wurde. 2030 fiele demnach die Stromrechnung für einen durchschnittlichen Drei-Personen-Haushalt im Vergleich zum Festhalten am Atomausstieg um etwa 144 Euro geringer aus.

In ihrer Untersuchung kommen die Wissenschaftler Felix Müsgens und Elmar Hillebrand zu dem Ergebnis, dass die Großhandelspreise für Elektrizität bis 2030 auf fast 90 Euro pro Megawattstunde steigen würden, wenn es beim Atomausstieg bleibt. Wird die Laufzeit der Reaktoren von der neuen Bundesregierung jedoch auf 60 Jahre verlängert, bleiben die Preise dauerhaft gut 25 Prozent günstiger bei rund 70 Euro. Die direkte und indirekte Kostenentlastung aller volkswirtschaftlichen Sektoren summiere sich bis 2030 auf etwa 256,1 Milliarden Euro, sagte Hillebrand der Zeitung.

Die Autoren gehen davon aus, dass die deutsche Industrieproduktion im Jahre 2030 um rund 14 Milliarden Euro höher ausfallen könnte. Diese Summe entspricht demnach einem Beschäftigungseffekt von rund 62 000 neuen Arbeitsplätzen. Weil die Energiekonzerne bei einer Laufzeitverlängerung auf 60 Jahre den Bau neuer Gas- und Kohlekraftwerke hinausschieben oder ganz absagen, könnten zudem schon 2020 fast 70 Millionen Tonnen CO2 eingespart werden, heißt es in der Studie weiter.

(DDP/felt)
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