Bodenpersonal im Ausstand Ab Montag gibt es Warnstreiks bei der Lufthansa

Berlin/Frankfurt · Die Gewerkschaft Verdi hat das Bodenpersonal der Lufthansa für Montag zu einem ganztägigen Warnstreik aufgerufen. Betroffen sind Frankfurt, Hamburg, München, Stuttgart, Hannover, Düsseldorf, Köln und Norderstedt, wie die Gewerkschaft am Freitag in Berlin mitteilte.

Streiks im deutschen Luftverkehr
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Foto: dpa, Roland Weihrauch

In Berlin solle bis 14.30 Uhr gestreikt werden und auch in Nürnberg seien am Vormittag Aktionen geplant. Damit fällt die zweite Warnstreikwelle deutlich härter aus als die erste vom 21. März. Damals hatte die Lufthansa nach der Streikankündigung rund 700 Flüge in einem Zeitraum von sieben Stunden gestrichen.

Wegen stellt die Lufthansa ihren Flugplan um. Es werde sicher zu Flugausfällen kommen, sagte eine Sprecherin in Frankfurt. Details würden voraussichtlich noch im Laufe des Freitags bekanntgegeben. Die Passagiere würden frühzeitig vorgewarnt und könnten sich selbst über die Internet-Seiten des Unternehmens über mögliche Flugausfälle informieren.

Die Lufthansa erwägt nun rechtliche Schritte. "Die Grenzen eines Warnstreiks sind mit der Ankündigung deutlich überschritten", kritisierte ein Lufthansa-Sprecher am Freitag die Pläne der Gewerkschaft. Es seien schon vier weitere Verhandlungstage vereinbart. "Wir prüfen jetzt rechtliche Schritte", sagte der Sprecher. Die Fluggesellschaft rechnet mit einem zweistelligen Millionenschaden.

In dem Tarifkonflikt geht es um Entgelte und Arbeitsbedingungen von rund 33.000 Lufthanseaten vor allem aus den Technik- und Serviceeinheiten. Verdi-Verhandlungsführerin Christine Behle kritisierte erneut das am Mittwoch vorgelegte erste Angebot der Lufthansa. Es bedeute für die Beschäftigten einen deutlichen Reallohnverlust und sei keinesfalls hinnehmbar. Lufthansa verweigere Zusagen zur Beschäftigungssicherung und spiele so mit den Ängsten der Mitarbeiter.

Lufthansa hatte am Mittwoch die Verdi-Forderung nach 5,2 Prozent mehr Geld bei einer Laufzeit von 12 Monaten und Jobgarantien mit einem nach Geschäftsfeldern modifizierten und in Teilen erfolgsabhängigen Vergütungsangebot gekontert. An ihren Forderungen nach längeren Arbeitszeiten und verschobenen Stufensteigerungen hielt Lufthansa ebenso fest, würde dafür aber Jobgarantien im Zuge des laufenden Sparprogramms geben. Die nächste Verhandlungsrunde ist für den 29./30. April geplant.

(dpa/felt)
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