Abgas-Skandal Jetzt ermittelt der Staatsanwalt gegen VW-Mitarbeiter

Braunschweig · Die Staatsanwaltschaft Braunschweig hat im Abgas-Skandal bei VW gegen mehrere Mitarbeiter des Autobauers Ermittlungsverfahren eingeleitet.

Volkswagen und andere: Die großen Skandale der Auto-Industrie
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Foto: dpa, jst cul lof

Das sagte eine Sprecherin der Behörde am Dienstag und bestätigte damit einen Bericht der Branchenzeitung "Automobilwoche" vom gleichen Tag.

Bisher hatte es zwar ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts auf Betrug gegeben. Dabei sei geprüft worden, ob es einen Anfangsverdacht gegen VW-Mitarbeiter gebe. Das sei inzwischen der Fall. Über die Identität der Mitarbeiter wollte die Sprecherin keine Angaben machen, es gehe allerdings nicht um die erste Führungsriege des Konzerns.

Das Verfahren könne sich aber noch ausweiten. "Tendenziell werden es mehr als weniger Beschuldigte, je tiefer wir graben", sagte ein Sprecher der dpa. Details zu den bisherigen Ermittlungsergebnissen nannte die Behörde nicht. Anfang Oktober hatten die Ermittler bei einer Razzia in der Wolfsburger Konzernzentrale Unterlagen und Datenträgern beschlagnahmt. Europas größter Autokonzern hatte rund drei Wochen vor dieser Aktion eingeräumt, mit einem Computerprogramm die Abgaswerte bei Dieselwagen manipuliert zu haben.

Dabei gab es zunächst einige Verwirrung um die Ermittlungen der Braunschweiger Staatsanwaltschaft. Die hatte am 28. September mitgeteilt, wegen der weltweiten Abgas-Manipulationen an Diesel-Fahrzeugen aufgrund von Strafanzeigen gegen Winterkorn ein Ermittlungsverfahren gegen den Ex-VW-Chef eingeleitet zu haben, musste sich aber anschließend korrigieren. Tatsächlich gab es nur ein Verfahren ohne konkrete Beschuldigte. Sowohl die Behörde als auch Niedersachsens Justizministerin Antje Niewisch-Lennartz (Grüne)
hatten sich für die Panne bei Winterkorn entschuldigt.

(felt/dpa)
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