Modernisierung der Filialen Aldi Nord will Milliarden investieren — doch es gibt eine Hürde

Essen · Der Discounter Aldi Nord will seine Filialen modernisieren und dafür weltweit mehr als fünf Milliarden Euro ausgeben. Die Investitionen müssen allerdings noch eine wichtige Hürde nehmen.

 Filiale von Aldi Nord in Castrop-Rauxel (Archiv).

Filiale von Aldi Nord in Castrop-Rauxel (Archiv).

Foto: dpa, rwe sv pil

Die Geschäfte sollen durch das Umbauprojekt Aniko heller, freundlicher und auch ein Stück weit großzügiger werden, sagte Theo Albrecht junior, Sohn des Unternehmensgründers. "Aniko ist eine der bedeutendsten unternehmerischen Entscheidungen in der Geschichte von Aldi-Nord."

Die Investitionen müssen allerdings noch eine wichtige Hürde nehmen. Denn der Discounter ist im Besitz von drei Stiftungen, die den Plänen einstimmig zustimmen müssen. Doch fehlt bislang grünes Licht von der Jakobus-Stiftung, in der die Witwe des Gründersohns Berthold Albrecht und ihre Kinder das Sagen haben.

Deshalb wird befürchtet, dass die Pläne in die seit über einem Jahr andauernden Auseinandersetzungen zwischen den zerstrittenen Familienstämmen — auf der einen Seite Berthold Albrecht junior, auf der anderen Seite Babette Albrecht und ihre Kinder — hineingezogen werden könnten.

Das "größte Investitionsprojekt" in der Firmengeschichte drohe sich wegen der Nicht-Zustimmung der Jakobus-Stiftung zu verzögern, zeigten sich Unternehmenskreise besorgt. Dies könne Aldi Nord in dem harten Wettbewerb der Branche belasten.

Der Rechtsanwalt von Babette Albrecht, Wolfgang Urban, wies den Vorwurf, den Konzern zu bremsen, allerdings entschieden zurück. Er betonte, der Vorstand der Jakobus-Stiftung werde entscheiden, sobald alle notwendigen Informationen dafür vorlägen. Dies sei jedoch derzeit noch nicht der Fall. "Wir können nicht auf Basis unvollständiger Informationen entscheiden. Es geht ja um viel Geld."

(wer/lnw)
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