Beim Leserforum der Rheinischen Post hat sich Allianz-Chef Oliver Bäte am Montag (15. Januar 2018) den Fragen von rund 100 Lesern gestellt. Dabei kritisierte er die SPD scharf - wegen ihrer Pläne für eine Bürgerversicherung: "Wir brauchen Vielfalt in diesem Land und keine DDR 2.0."

Allianz-Chef Oliver Bäte (M.) stellte sich den Fragen von rund 100 Lesern und sprach mit Klemens Skibicki, Professor an der Cologne Business School (l.), über die "Digitalisierung der Versicherungsbranche". RP-Redakteurin Antje Höning moderierte das Gespräch.

Gerhard Witte aus Langenfeld wollte vom Allianz-Chef wissen, welche Folgen die Digitalisierung für die vielen langjährigen Allianz-Mitarbeiter habe.

Versicherungsvertreter werde es auch in Zukunft geben, sagte Allianz-Chef Oliver Bäte. "Es wird nur eine ganz kleine Kundengruppe geben, die komplett auf persönliche Beratung verzichten will und alles digital macht."

Gerhard Embser fragte, wann die Allianz von Chinesen übernommen werde.

"Wir brauchen eine Standortstrategie für Deutschland und Europa, sonst werden uns irgendwann die Amerikaner oder noch eher die Chinesen beherrschen", sagte Allianz-Chef Oliver Bäte.

Bei der Lebensversicherung sieht Allianz-Chef Oliver Bäte (M.) in der aktuellen Niedrigzinsphase keine Chance, Produkte mit einem Garantiezins anzubieten. "Das ist bei der derzeitigen Zinspolitik der Europäischen Zentralbank nicht darstellbar."

Etwa 120 Gäste waren am Montagabend zum Leserforum der Rheinischen Post gekommen. Das Thema lautete: "Die Digitalisierung der Versicherungsbranche - Chancen und Risiken."

Allianz-Chef Oliver Bäthe und Wirtschaftshistoriker Klemens Skibicki (r.) diskutierten unter anderem über das sensible Thema Datenschutz - der Hochschullehrer vertrat dabei eine unternehmensfreundliche Position.

"Dem Kunden ist es herzlich egal, ob es eine Regulierung gibt, wenn das Vertrauen in die Anbieter oder Produkte da ist", sagte Klemens Skibicki (r.), Professor an der Cologne Business School. Neben ihm Allianz-Chef Oliver Bäte.