Trotz schlechter Zahlen von Pimco Allianz will Rekorddividende ausschütten

München · Die Querelen in der Vermögensverwaltung sind an der Allianz nicht spurlos vorbeigegangen. Europas größter Versicherer konnte seinen Gewinn im abgelaufenen Jahr zwar abermals steigern. Die Zuwächse fielen aber geringer aus als von Analysten erwartet. Trotzdem soll eine Rekorddividende ausgeschüttet werden.

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Foto: ddp

Das operative Konzernergebnis zog lediglich um drei Prozent auf 10,4 Milliarden Euro an, wie die Allianz am Donnerstag mitteilte. Vorstandschef Michael Diekmann verabschiedet sich trotzdem mit einer Rekorddividende für die Anleger. Pro Aktie sollen 6,85 Euro ausgeschüttet werden - fast 30 Prozent mehr als im Vorjahr.

Diekmann übergibt das Ruder im Mai nach zwölf Jahren an seinen Vorstandskollegen Oliver Bäte. In seiner letzten Jahresbilanz betonte der Vorstandschef, die Allianz habe trotz schwieriger Rahmenbedingungen "sehr gute Ergebnisse" erzielt. Dass die Anleger ein größeres Stück vom Kuchen abbekommen, hatte der Konzern bereits im Herbst beschlossen.

Denn weil die Branche inzwischen mehr Klarheit über die künftige Regulierung hat, müssen die Versicherer nicht mehr so viel Kapital horten. Nach den Worten von Diekmann bleibt das wirtschaftliche Umfeld aber schwierig. "Unser aktueller Ausblick 2015 für das operative Ergebnis liegt bei 10,4 Milliarden Euro, plus/minus 400 Millionen Euro." Am Markt herrschte Ernüchterung. Die Allianz-Aktie notierte vorbörslich zwei Prozent im Minus.

In der Vermögensverwaltung brach das operative Ergebnis um fast ein Fünftel ein auf 2,6 Milliarden Euro. Maßgeblich dafür verantwortlich ist die Tochter Pimco - seit dem überraschenden Abgang von Gründer Bill Gross im vergangenen September kommt das kalifornische Anleihehaus nicht zur Ruhe. Anleger wenden sich in Scharen ab, obwohl die Allianz nach Gross' Abgang schnell ein Nachfolgerteam installierte. Die Nettomittelabflüsse von Dritten summierten sich im Gesamtjahr auf 236 Milliarden Euro, wie die Allianz einräumte. Damit gehen auch die Provisionen zurück. Die Mutter hofft nun, dass sich die Abflüsse abschwächen. Insgesamt verwaltet das Asset Management, zu dem auch die kleinere Fondstochter Allianz Global Investors (AGI) gehört, rund 1,8 Billionen Euro - ein leichter Anstieg zum Vorjahr, der den gut laufenden Märkten zu verdanken ist.

Gewinnsteigerungen gab es jeweils in der Schaden- und Unfallversicherung sowie im Lebens- und Krankenversicherungsgeschäft. Die Allianz profitierte davon, dass es 2014 relativ wenig Naturkatastrophen gab und sich die Kunden für neue Lebensversicherungsprodukte interessieren.

(Reporter: Kathrin Jones, redigiert von Hans Seidenstücker. Bei Rückfragen wenden Sie sich an die Redaktionsleitung unter den

(REU)
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