US-Modehersteller American Apparel trennt sich von Gründer Charney

New York · Der schwächelnde US-Modehersteller American Apparel hat sich nach Vorwürfen der sexuellen Belästigung von seinem Chef und Gründer Dov Charney getrennt. Charney sei beurlaubt worden und werde das Unternehmen innerhalb der nächsten 30 Tage verlassen, teilte American Apparel mit.

Als Hintergrund nannte das Modeunternehmen "Ermittlungen zu möglichem Fehlverhalten". Charney soll dafür bekannt gewesen sein, gelegentlich in Unterhosen durch die Fabriken gegangen zu sein. Mehrere Mitarbeiter hatten ihn der sexuellen Belästigung beschuldigt. Charney hatte American Apparel 1989 im kanadischen Montréal gegründet und den Firmensitz später nach Los Angeles verlegt. Das einst rasant gewachsene Kult-Unternehmen fuhr in den vergangenen drei Jahren Verluste ein und kämpft inzwischen gegen eine Pleite. Charneys Entlassung könnte American Apparel dazu zwingen, sich für zahlungsunfähig zu erklären. Zunächst will die neue Firmenführung aber mit den Kreditgebern verhandeln. American Apparel hat 10.000 Angestellte und betreibt rund 250 Filialen in 20 Ländern, auch einige in Deutschland.

(DEU)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort