Wirtschaftsjahr 2009 AOKs erzielen 771 Millionen Euro Überschuss

Berlin (RPO). Die Allgemeinen Ortskrankenkassen (AOK) haben im vergangen Jahr einen Überschuss von 771 Millionen Euro erzielt. Die Rabattverträge mit der Pharmaindustrie und die Programme für chronisch Kranke zahlten sich aus, kommentierte der Vorstand des AOK-Bundesverbands, Herbert Reichelt, das Ergebnis am Freitag in Berlin.

Welche Kassen 2010 keine Zusatzbeiträge erheben
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Foto: AP

Gleichwohl steht nach Angaben einer Sprecherin nicht fest, ob die 24 Millionen AOK-Versicherten in diesem Jahr weiter um Zusatzbeiträge herumkommen. "Wir streben das an", sagte sie lediglich.

Von der Bundesregierung forderte Reichelt kurzfristige Ausgabenbegrenzungen, um das für 2010 und 2011 prognostizierte Defizit der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) zu verhindern. Nach den politisch gewollten Steigerungen bei Arzthonoraren und Kliniken müsse sicherstellt werden, dass sich die Entwicklung der Ausgaben im Rahmen der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung bewege. Als richtiges Signal bezeichnete er die Ankündigung von Minister Philipp Rösler (FDP), die Kosten bei den teuren patentgeschützten Medikamenten eindämmen zu wollen.

Für 2010 Defizit erwartet

Für 2010 rechnen Experten von Kassen, Bundesversicherungsamt und Ministerium mit einem Defizit der GKV von rund vier Milliarden Euro - trotz eines Sonderzuschusses des Bundes in Höhe von 3,9 Milliarden Euro. Im Jahr 2011 könnten es sogar elf Milliarden Euro werden.

Wegen der angespannten Finanzlage haben mehrere Kassen Zusatzbeiträge für ihre Mitglieder angekündigt, die von acht Euro bis zum Höchstbetrag von 37,50 Euro pro Monat reichen. So will etwa die DAK als drittgrößte Kasse ab März einen Obolus von acht Euro rückwirkend von Februar an einziehen. Nach bereits bekannten Zahlen schloss sie das vergangene Jahr mit einem Minus von 223 Millionen Euro ab. Der Marktführer Barmer GEK verbuchte ein Defizit von 49 Millionen Euro. Die Techniker Krankenkasse (TK) fuhr dagegen einen Überschuss von 85 Millionen Euro ein.

Die Jahreszahlen aller Krankenkassen sollen Anfang März vorliegen. Sie spiegeln wider, wie die einzelnen Versicherer mit den Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds auskommen.

(RTR/felt)
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