Elektronik-Riese in der Krise Apple-Zulieferer Foxconn zögert bei Sharp-Übernahme

Tokio · Eigentlich schien klar, dass der taiwanesische Technik-Zulieferer Foxconn den angeschlagenen japanischen Elektronikkonzern Sharp übernehmen würde. Jetzt wurde die Unterzeichnung des Vertrags jedoch aufgeschoben.

Sharp lässt sich vom Apple-Zulieferer Foxconn retten.

Sharp lässt sich vom Apple-Zulieferer Foxconn retten.

Foto: afp, kn/DD

Die Unterzeichnung des Vertrages mit Sharp sei aufgeschoben, "bis ein Konsens erzielt ist", teilte Foxconn am Donnerstag in Taiwan mit. Als Grund wurden neue Informationen über mögliche Risiken angeführt. Nur Stunden zuvor hatte Sharp in Osaka bekanntgegeben, das Angebot von Foxconn über rund sechs Milliarden Dollar (5,4 Mrd Euro) anzunehmen.

Das japanische Unternehmen hatte mitgeteilt, Foxconn-Mutterkonzern Hon Hai übernehme 65,9 Prozent von Sharp im Wert von 484,3 Milliarden Yen (3,8 Milliarden Euro). Das Geschäft solle demnach über eine Kapitalerhöhung erfolgen.

Sharp und Hon Hai arbeiten bereits seit Jahren bei der Technologie für Großbildschirme zusammen und nutzen gemeinsam eine Fabrik im japanischen Sakai. Mit der Rettung durch Hon Hai wird Medienberichten zufolge erstmals ein großer japanischer Elektronikkonzern Teil eines ausländischen Unternehmens.

Sharp steckt seit längerem in der Krise, unter anderem wegen der scharfen Konkurrenz bei Technologien für LCD-Bildschirme und der Finanzkrise von 2008 und 2009. In den vergangenen Wochen prüfte das Unternehmen neben dem Angebot von Hon Hai auch eine Übernahme durch einen halbstaatlichen japansichen Fonds, der Sharp zerschlagen und teilweise mit einer anderen LCD-Firma fusionieren wollte.

(hebu/afp/dpa)
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