Alle Unternehmen-Artikel vom 24. Juli 2003
DAX schließt fest

Gute TendenzenDAX schließt fest

Frankfurt/Main (rpo). Der deutsche Aktienindex DAX hat sich am Donnerstag gut gehalten und 2,13 Prozent im Vergleich zum Mittwoch zugelegt.Kräftige Kursgewinne bei Siemens, DaimlerChrysler und ThyssenKrupp haben den Deutschen Aktienindex am Donnerstag zu einem klaren Plus verholfen. Das wichtigste deutsche Börsenbarometer schloss um 2,13 Prozent fester bei 3.374,82 Punkten. Der MDAX schloss bei 3.733,39 Punkten (Vortag 3.666,51), auch der TecDAX legte zu und lag zu Handelsschluss bei 455,73 Punkten. Größte Gewinner waren die Aktien von ThyssenKrupp (plus 4,88 Prozent), DaimlerChrysler (Plus 4,38 Prozent) und Siemens (plus 3,72 Prozent). Deutschlands größter Elektronikkonzern blickt nach einem überraschend geringen Gewinnrückgang wieder gedämpft optimistisch in die Zukunft, was von den Anlegern mit steigenden Kursen honoriert wurde. DaimlerChrysler berichtete am Donnerstag zwar von einem Gewinneinbruch auf Grund eines schlechten Ergebnisses seiner US-Sparte, doch fielen die Verluste von Chrysler offenbar niedriger aus, als von vielen Investoren nach der Gewinnwarnung von Anfang Juni erwartet worden war. Die Liste der Verlierer im DAX wurde von Schering (minus 1,18 Prozent) und Metro (minus 0,26 Prozent) angeführt. Auch die Wall Street tendierte freundlich. Nach günstigen Berichten vom Arbeitsmarkt, die die Hoffnung auf eine konjunkturelle Erholung stärkten, stieg der Dow-Jones-Index der 30 führenden Industriewerte bis 20.00 Uhr MESZ um 0,49 Prozent auf 9.239,30 Punkte. Der Index der Technologiebörse Nasdaq legte um 0,80 Prozent auf 1.733,00 Zähler zu. Zuvor hatte die Börse in Tokio fester geschlossen. Vor allem ausgewählte Technologietitel und Werte von exportorientierten Firmen waren gefragt. Der Nikkei-Index stieg bis Handelsschluss um 0,58 Prozent auf 9.671,00 Zähler. Allerdings hatte der Elektronik- und Unterhaltskonzern Sony seinen dramatischen Gewinneinbruch von 98 Prozent im ersten Geschäftsquartal erst nach Börsenschluss bekannt gegeben.

Geldvermögen der Deutschen erstmals geschrumpft

Aktienbaisse schlägt durchGeldvermögen der Deutschen erstmals geschrumpft

Berlin (rpo). Erstmals ist im vergangenen Jahr das Geldvermögen der Deutschen geschrumpft. Daran sind die Crashs an den Aktienmärkten nicht ganz unschuldig. Den größten Teil des Vermögens horten die Deutschen allerdings noch in sicheren Anlagen.Wie der Bundesverband deutscher Banken am Donnerstag mitteilte, sank das Vermögen von 3,673 Billionen Euro 2001 auf 3,658 Milliarden Euro Ende 2002. Ursache sei die kräftige Börsenbaisse, hieß es. So habe sich das Aktienvermögen der privaten Haushalten in Deutschland im Laufe des vergangenen Jahres von 347 Milliarden auf 166 Milliarden Euro halbiert. Den größten Teil ihres Geldvermögens halten die Deutschen mit 1,341 Billionen Euro in Spar-, Sicht- und Termineinlagen sowie als Bargeld. Den zweiten Platz belegen laut Bankenverband Anlagen bei Versicherungen in einem Umfang von 994 Milliarden Euro. Es folgen Investmentfonds mit 425 Milliarden, festverzinsliche Wertpapiere mit 394 Milliarden und Aktien mit 166 Milliarden.

SSV startet vermutlich zum letzten Mal

Ab 2004 ist das ganze Jahr SchlussverkaufSSV startet vermutlich zum letzten Mal

Berlin (rpo). Ab dem kommenden Montag steigt wieder einer der Höhepunkte für Schnäppchenjäger: Der Sommerschlussverkauf (SSV) startet. Doch die Aktion wird in diesem Jahr vermutlich zum letzten Mal in dieser Art stattfinden.Zwölf Werktage lang darf der Handel ab Montag die Preise für Bekleidung, Lederwaren und Sportartikel senken, um seine Lager für die kommende Saison zu räumen. Ab 2004 sollen die Schnäppchenjäger dann das ganze Jahr über auf Beutezug gehen können. Mit der geplanten Reform des Gesetzes gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG) werden auch die Bestimmungen über Schlussverkäufe - Beginn am letzten Montag im Januar und Juli - wegfallen. Künftig sollen die Händler selbst entscheiden, ob und wann sie die Preise im gesamten Sortiment reduzieren. Doch schon vor Verabschiedung der Novelle hat der Hauptverband des Deutschen Einzelhandels dazu aufgerufen, die Schlussverkäufe beizubehalten und künftig als Marke zu schützen. "Wir wollen, dass der diesjährige Sommerschlussverkauf nicht das letzte Kapitel der über 50-jährigen Erfolgsgeschichte wird", forderte Sprecher Hubertus Pellengahr. "Nur im gemeinsamen Schlussverkauf strömen die Kunden in so großer Zahl in die Städte." "Schlussverkauf" als Marke schützen?Pellengahr will, "ungeachtet aller Rabattfreiheit, die Marke 'Schlussverkauf' auch in Zukunft schützen". Auch künftig soll mit der Bezeichnung Schlussverkauf zwei Mal im Jahr in gesetzlich festgelegten Zeiträumen jeweils am Ende der Sommer- und Wintersaison geworben werden dürfen. Doch im Gegensatz zur bisherigen Regelung soll der gesamte Handel teilnehmen können. "Ohne eine gesetzliche Regelung würden freiwillige Absprachen verschiedener Handelsunternehmer über den Zeitraum ihres Ausverkaufs gegen das kartellrechtliche Verbot von Preisabsprachen verstoßen", erklärte der Sprecher. Doch gegen diesen Vorstoß protestiert der Handelsverband BAG, dem Kaufhäuser wie Woolworth, Karstadt und Peek&Cloppenburg angehören. Hauptgeschäftsführer Johann Hellwege nannte es "Unsinn", das Marketinginstrument Schlussverkauf als Marke gesetzlich schützen zu lassen. Schon heute würden Rabattaktionen immer stärker vorgezogen. "Man sollte die neue Freiheit nicht durch den Ruf nach neuen gesetzlichen Reglementierungen wieder einschränken", sagte Hellwege. Der Landesverband der Mittel- und Großbetriebe des Einzelhandels in Niedersachsen sieht in dem am Montag beginnenden Schlussverkauf die letzte Gelegenheit für den Verbraucher, von einer Rabattwelle bei allen Händlern zu profitieren. Hauptgeschäftsführer Mathias Busch erklärte: "Wer also noch einmal erleben will, dass in der City überall reduziert wird, der sollte jetzt zuschlagen. Eine solche Gelegenheit wird es nicht nochmals geben." Trotz Getümmels kühlen Kopf bewahrenDie Verbraucherzentrale Berlin erklärte, nach der UWG-Reform werde "Schlussverkauf das ganze Jahr" kein Wettbewerbsverstoß mehr sein. Allerdings sähen viele Berliner Verbraucher dieser Lockerung mit gemischten Gefühlen entgegen. In einer Umfrage hätten knapp 54 Prozent gewünscht, die Schlussverkäufe beizubehalten. Da es in diesem Jahr aber vom 28. Juli bis zum 9. August noch einmal einen Sommerschlussverkauf gibt, riet die Verbraucherzentrale, trotz des Getümmels beim Kauf einen kühlen Kopf und einen klaren Blick für Preis und Qualität zu behalten: Gewährleistungsansprüche bei fehlerhafter Ware gelten auch bei Schlussverkaufsware zwei Jahre lang. Allerdings können gekennzeichnete Mängel nicht reklamiert werden. Der Kulanzumtausch, also der Umtausch aus persönlichen Gründen, ist im Schlussverkauf so gut wie immer ausgeschlossen. Und die Geschäfte müssen bei Übernahme in den Schlussverkauf schon vorher reduzierte Waren noch einmal deutlich herabsetzen.