Milliarden-Aufträge für Flugzeugbauer Asiatische Airlines decken sich bei Airbus ein

Peking/Hanoi · Asiens Fluggesellschaften zeigen sich erneut kauffreudig. Sie bestellten bei dem europäischen Flugzeugbauer Airbus am Mittwoch rund 160 Flugzeuge im Wert von mehreren Milliarden Dollar. In China erfreuen sich die Kurzstreckenjets der A320-Familie besonderer Beliebtheit, die Nachfrage wächst wegen des steigenden Verkehrsaufkommens dort stetig.

Juni 2013: Der Jungfernflug des A350
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Juni 2013: Der Jungfernflug des A350

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Airbus betreibt wegen des Booms ein eigenes Montagewerk in China. Neben der Leasing-Gesellschaft BOC Aviation, die insgesamt 25 Maschinen des Typs A320 und A321 in Auftrag gab, gewann Airbus auch zwei neue chinesische Fluggesellschaften als Kunden. Qingdao Airlines unterzeichnete Aufträge über 23 Maschinen. Zhejiang Loong Airlines will 20 Flugzeuge kaufen. Die Firmen wollen in diesem beziehungsweise im kommenden Jahr den Betrieb aufnehmen.
Allerdings müssen die chinesischen Behörden den Bestellungen noch zustimmen. Um den Bedarf in China decken zu können, bietet Airbus nun auch eine Kurzstreckenvariante des Großraumflugzeugs A330 an.

Die Maschine solle vor allem im Inlandsverkehr auf besonders stark frequentierten Strecken zwischen chinesischen Großstädten wie Peking oder Shanghai eingesetzt werden, erklärte Airbus-Chef Fabrice Bregier auf der Luftfahrtmesse in Peking. Die A330 bietet etwa 400 Passagieren Platz, während der klassische Kurzstreckenjet A320 für gut 150 Fluggäste ausgelegt ist. Für die neue A350 gibt es bereits eine solche Version. Auch Konkurrent Boeing hat eine Regional-Variante seines neuen 787-Dreamliners auf den Markt gebracht.

Der größte Auftrag kam jedoch aus Vietnam. Der Billig-Flieger VietJet bestellte 92 Airbus-Maschinen im Wert von insgesamt 8,6 Milliarden Dollar. 62 Flugzeuge - darunter 42 A320neo - wurden fest in Auftrag gegeben. Darüber hinaus sicherte sich VietJet Optionen für 30 weitere Maschinen. Die Fluggesellschaft wurde 2007 gegründet und will weiter expandieren. Zur Finanzierung erwägt das Unternehmen in zwei Jahren auch einen Börsengang in Hongkong oder Singapur.

Erst am Dienstag hatte Airbus seine Prognose für die langfristige Nachfrage nach Flugzeugen angehoben. In den kommenden 20 Jahren sei angesichts des Booms in Asien weltweit mit einem höheren Bedarf an Maschinen zu rechnen. Insgesamt würden 29.226 neue Passagier- und Frachtmaschinen im Wert von 4,4 Billionen Dollar benötigt. Das sind im Vergleich mit der Schätzung vor einem Jahr drei Prozent mehr.

(REU)
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