Chaos am Mainzer Bahnhof Bahn entschuldigt sich auf Facebook

Mainz · Die Zugausfälle am Mainzer Hauptbahnhof wegen des Personalmangels werden höchstwahrscheinlich noch länger dauern. "Ich gehe davon aus, dass es auch in der nächsten Woche zu Einschränkungen kommen wird", sagte der Konzernbevollmächtigte der Deutschen Bahn für Rheinland-Pfalz und das Saarland, Jürgen Konz, am Mittwoch in Bad Kreuznach. Ursprünglich sollten die nächtlichen Zugausfälle nur bis Sonntag gehen.

Verspätungen und Störungen - was die Deutsche Bahn aufhält
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Foto: H. Jazyk

Seit Freitag ist der Mainzer Hauptbahnhof von Fernzügen in der Nacht nahezu abgekoppelt. Nur einige Schlafwagenzüge und wenige IC-Züge halten laut Bahn. Die DB begründet die Probleme mit einem nicht vorhersehbaren hohen Krankenstand während der Urlaubszeit - das Stellwerk könne nicht ausreichend besetzt werden. Die Bahn spricht von einem Sonderfall. "Ein ähnlicher Vorfall ist mir nicht bekannt", sagte eine Bahnsprecherin in Frankfurt.

Die Bahn bat für das Chaos in Mainz um Entschuldigung. "Für die derzeitigen Einschränkungen möchte ich mich entschuldigen", antwortete ein Mitarbeiter am Mittwoch auf Facebook auf Beschwerden einer Nutzerin. Bereits am Dienstag hatte Bahn-Sprecher Achim Stauß im ZDF gesagt: "Wir können uns im Moment bei den Kunden nur entschuldigen und dafür sorgen, dass die Situation sich möglichst schnell ändert." Das sieht bisher allerdings nicht so aus.

Der Zweckverband Schienenpersonennahverkehr Rheinland-Pfalz-Süd teilte unter Berufung auf die Bahntochter DB Netz mit, die Einschränkungen dauerten sogar bis 30. August. Der Bahn-Konzernbevollmächtigte für Rheinland-Pfalz sagte dagegen, wie weitgehend die Einschränkungen sein werden, stehe noch nicht fest.

Es gibt auch andere Erfahrungen: Eine Reisende des ICE 1608, der den Berliner Hauptbahnhof am Dienstag um 16.16 Uhr verlassen sollte, berichtete jedoch, dass sie in Hamburg erst um kurz nach 23 Uhr eintraf - fünf Stunden Verspätung. Ihr Zug sei zu spät losgefahren, unter anderem, weil die Bahn der Durchsage zufolge auf Zugpersonal gewartet habe. Dann habe der umgeleitete ICE zunächst lange in Magdeburg gestanden und sei in Hannover ausgesetzt worden. Als Grund habe eine Bahnmitarbeiterin gesagt, dass das Zugpersonal seit dem frühen Morgen im Einsatz sei und nicht mehr könne. Für die Fahrgäste stellte die Bahn Busse bereit, die nachts nach Hamburg fuhren.

(dpa)
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