Drohende Streiks Bahn-Vorstand fordert Schlichter im Tarifstreit

Berlin · Es herrscht Eiszeit im Tarifstreit zwischen der Deutschen Bahn und der Lokführergewerkschaft GDL: Ein für Montag geplanter Verhandlungstermin wurde bereits abgesagt. Bahn-Vorstand Ulrich Weber fordert nun den Einsatz eines Schlichters – um die Gegenseite wieder an den Verhandlungstisch zu bekommen.

 Bahn-Vorstand Ulrich Weber.

Bahn-Vorstand Ulrich Weber.

Foto: dpa, gam hpl

Es herrscht Eiszeit im Tarifstreit zwischen der Deutschen Bahn und der Lokführergewerkschaft GDL: Ein für Montag geplanter Verhandlungstermin wurde bereits abgesagt. Bahn-Vorstand Ulrich Weber fordert nun den Einsatz eines Schlichters — um die Gegenseite wieder an den Verhandlungstisch zu bekommen.

Im Tarifstreit mit den Lokführern hat Bahn-Personalvorstand Ulrich Weber gefordert, den Konflikt mit einem Schlichter zu lösen. Der "Bild"-Zeitung sagte Weber: "Wir müssen mit der (Lokführergewerkschaft) GDL zurück an den Verhandlungstisch und eine objektive Bestandsaufnahme machen. Deswegen sind wir auch weiter offen für eine Schlichtung." Die GDL solle ihr Nein überdenken. Weber warnte vor neuen Eskalationen im Tarifkonflikt. "Was wir jetzt brauchen, sind keine neuen Drohungen, sondern Klarheit, was gemeinsam geht", sagte er weiter.

Der für Montag geplante Verhandlungstermin wurde dem Bericht zufolge abgesagt. Ob Bahn und GDL am kommenden Mittwoch weiter verhandeln, ist noch unklar. Die Bahn hält an dem Termin fest, wie eine Konzernsprecherin bestätigte. Mit der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) will die Deutsche Bahn bis zum 21. Mai einen unterschriftsreifen Tarifvertrag aushandeln.

Am Donnerstagabend war ein 43-stündiger Lokführerstreik im Personenverkehr zu Ende gegangen. Grund für den Ausstand war der seit zehn Monaten andauernde Tarifkonflikt zwischen der Deutschen Bahn und der Gewerkschaft Deutscher Lokführer (GDL). Die Deutsche Bahn verhandelt parallel auch mit der konkurrierenden Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG), weil beide Gewerkschaften sich nicht auf Spielregeln für ein gemeinsames Vorgehen einigen konnten. EVG und GDL wollen Tarifabschlüsse für alle ihre Mitglieder erreichen, die Bahn will aber unterschiedliche Ergebnisse für ein und dieselbe Berufsgruppe verhindern.

(AFP)
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