Bis 2016 Bahn will 50 Milliarden Euro investieren

Berlin · Die Deutsche Bahn will ihre Investitionen in Lokomotiven, Waggons und Schienenwege in den nächsten Jahren noch einmal erhöhen. Die Bruttoinvestitionen würden für die nächsten fünf Jahre um 3,5 Milliarden Euro erhöht, sagte Bahnchef Rüdiger Grube in Berlin.

"Insgesamt nehmen wir von heute bis 2016 bei der Deutschen Bahn 49,5 Milliarden Euro in die Hand." Davon sollten zwei Drittel in die Infrastruktur und ein Drittel für Fahrzeuge und Qualitätsverbesserungen ausgegeben werden.

Konzernunterlagen zufolge plant die Bahn 2012 zudem trotz Schuldenkrise mit einem Rekordgewinn und will bis Ende 2013 fast 10.000 Stellen mehr haben.

Die Investitionen bei der Bahn setzen sich zum einen aus Bundesmitteln sowie aus selbst erwirtschaftetem Geld zusammen.

Die Schienenwege werden im Wesentlichen vom Bund finanziert, der dafür jährlich ungefähr 3,5 Milliarden Euro zur Verfügung stellt. Die zusätzlichen Investitionen bis 2016 sollen nun aber rein aus Mitteln der Bahn selbst fließen. Eine große Rolle spielen dabei neue Fahrzeuge gerade für den Regionalverkehr.

Erste Exemplare des neuen Fernzugs ICx werden ab Ende 2016 erwartet. Wegen Qualitätsproblemen bei den Herstellern hatten sich hier Auslieferungen verzögert. Nach Reuters vorliegenden Konzernunterlagen blieben so die Investitionen 2011 auch unter Plan.

Rekordgewinn 2012

Für dieses Jahr gab sich Grube verhalten optimistisch. In Deutschland rechne die Bahn mit einem Wirtschaftswachstum von einem Prozent. Grundsätzlich erwarte das Unternehmen sowohl beim Schienengüterverkehr, der Logistik wie dem Personenverkehr hohe Wachstumsraten in den nächsten Jahren.

Die Trends sprächen für die Bahn: Fahrgastrekorde im öffentlichen Verkehr, steigende Nachfrage nach Mietfahrrädern und Carsharing sowie die abnehmende Bedeutung des Autos für die jüngere Generation. Die Staatsschuldenkrise jedoch wirke sich in vielen Ländern aus.

So habe sich der Rückgang in der Luftfracht in den letzten Monaten fortgesetzt. Dies sei ein verlässliches Anzeichen für eine sich abschwächende Konjunktur. Auch beim Konzernergebnis habe sich die Dynamik im zweiten Halbjahr abgeschwächt.

Nach Reuters vorliegenden Unterlagen plant die Bahn dennoch mit einem Rekord-Betriebsergebnis von 2,75 Milliarden Euro. 2011 werden es demzufolge etwa 2,3 Milliarden Euro sein und damit vor allem wegen der Schwäche der Güterbahn leicht weniger als zunächst vorgesehen. Dennoch wäre dies rund ein Fünftel mehr als 2010.

Zudem sehen die Planungen vor, in den nächsten zwei Jahren die Zahle der Stellen im Konzern um fast 10.000 aufzustocken. Weltweit hätte das Unternehmen dann nahezu 300.000 Mitarbeiter.

(REU)
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