Wegen Umweltverschmutzung BASF verklagt Shell auf 490 Millionen Euro

Ludwigshafen · Der Chemiekonzern BASF hat Shell wegen Jahre zurückliegender Umweltschäden an einem Standort in Brasilien eine Millionenklage ins Haus geschickt. Bei dem Rechtsstreit geht es um eine Summe von rund 490 Millionen Euro, wie aus dem Geschäftsbericht des Ludwigshafener Unternehmens für das Jahr 2011 hervorgeht.

Fakten über den Chemiekonzern BASF
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Foto: ddp

Die Klage in Brasilien stammt bereits aus dem Frühjahr vergangenen Jahres, bestätigte eine Unternehmenssprecherin am Donnerstag auch einen Bericht der "Financial Times Deutschland".

Hintergrund des Streits sind Gesundheitsschäden, die Mitarbeiter und Beschäftigte von Fremdfirmen an der Produktionsstätte in Paulínia erlitten hatten. BASF hatte den Standort im Jahr 2000 durch die Übernahme des US-Pflanzenschutzanbieters American Cyanamid mit eingekauft. Dieser hatte ihn wiederum fünf Jahre zuvor von Shell erworben. Im Jahr 2002 schlossen die Ludwigshafener schließlich den Standort.

Wegen des Falls wurden Shell uns BASF zusammen in Brasilien mittlerweile zu einer Schadenersatzzahlung von 490 Millionen Euro plus Zinsen verurteilt. Die Berufung gegen den Richterspruch wurde zurückgewiesen. BASF hat aber die Zulassung der Revision gegen das Berufungsurteil beantragt. Die Entscheidung sei noch offen, sagte die Sprecherin.

Gleichzeitig reichte BASF laut Geschäftsbericht Klage gegen den Ölkonzern ein, dass dieser sämtliche Schäden zu ersetzen habe. Beide Unternehmen führten derzeit Vergleichsgespräche untereinander und mit den Klägern. Ob es in dem seit Monaten andauernd Rechtsstreit inzwischen eine Annäherung gegeben hat, konnte die Sprecherin nicht sagen.

(REU)
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