Geschäft mit Polymer-Werkstoffen Bayer will Kunststoffsparte an die Börse bringen

Leverkusen · Der Pharma- und Chemiekonzern Bayer will seine Kunststoffsparte abspalten und an die Börse bringen. Das Unternehmen wolle sich künftig auf das Pharmageschäft und die Agrarchemie konzentrieren, teilte Bayer am Donnerstag mit.

 Der Konzern will zukünftig seine Kunststoffsparte abspalten und mit Polymer-Werkstoffen an die Börse gehen.

Der Konzern will zukünftig seine Kunststoffsparte abspalten und mit Polymer-Werkstoffen an die Börse gehen.

Foto: AP

Details nannte der Dax-Konzern zunächst nicht. Seit dem Amtsantritt von Vorstandschef Marijn Dekkers 2010 gab es entsprechende Gerüchte, am Mittwochabend hatte das "Wall Street Journal" zuletzt darüber berichtet.

An der Börse trieb die Nachricht den Kurs der Bayer-Aktie an: Das Papier legte zum Handelsbeginn in Frankfurt um rund fünf Prozent zu. Die Kunststoffsparte soll von Analysten dem Bericht zufolge mit etwa 10 Milliarden Dollar (7,8 Mrd Euro) bewertet werden.

Das Geschäft mit Polymer-Werkstoffen gilt als konjunkturanfällig, zuletzt schwächelte es. 2013 ging der Umsatz der Bayer-Sparte im Jahresvergleich um zwei Prozent auf 11,24 Milliarden Euro zurück. Nach der Abspaltung könnten sich die Leverkusener stärker auf das einträgliche Pharmasegment ausrichten. Weltweit überschlugen sich die Unternehmen der Branche im Laufe dieses Jahres geradezu mit Übernahmeangeboten. Dies trieb auch die Aktienkurse in die Höhe.

Zuletzt hatte sich auch Bayer selbst im Pharmabereich verstärkt. Im Mai nahmen die Leverkusener dem US-Konzern Merck & Co. dessen Sparte für hoffnungsträchtige, rezeptfreie Medikamente ab - das Geschäft war Dekkers 10,4 Milliarden Euro in bar wert. Für den norwegischen Krebsspezialisten Algeta gab Bayer fast zwei Milliarden Euro aus. Die Medizintechnik hingegen stieß der Konzern jüngst ab.

(dpa)
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