Leverkusen Bayer erhöht Angebot für US-Saatguthersteller Monsanto

Leverkusen · Bayer hat sein Übernahmeangebot für den US-Saatguthersteller Monsanto erhöht. Es werden nun 125 Dollar (112,8 Euro) pro Aktie geboten – drei Dollar pro Anteilsschein mehr als bisher.

Bayer legt bei seinen Übernahmeplänen für Monsanto nach.

Bayer legt bei seinen Übernahmeplänen für Monsanto nach.

Foto: ap, SO

Bayer hat sein Übernahmeangebot für den US-Saatguthersteller Monsanto erhöht. Es werden nun 125 Dollar (112,8 Euro) pro Aktie geboten — drei Dollar pro Anteilsschein mehr als bisher.

Das teilte das Unternehmen am Donnerstagabend in Leverkusen mit. Bayer hatte im Mai überraschend die geplante Übernahme des Saatgutspezialisten aus den USA angekündigt und 62 Milliarden US-Dollar (gut 55 Mrd Euro) geboten. Nachdem das Monsanto-Management die Offerte als zu niedrig zurückgewiesen hatte, war seit längerem über einen Preisaufschlag spekuliert worden. Bayer-Aktien gaben nachbörslich zunächst um 1,65 Prozent nach.

Die Leverkusener würden durch den Zusammenschluss zur weltweiten Nummer eins im Agrarchemiegeschäft aufsteigen. Dennoch war der Deal von Anfang an umstritten. Monsanto steht in Europa seit Jahren wegen seiner gentechnisch veränderten Produkte in der Kritik.

Dem US-Hersteller von genmanipuliertem Saatgut wird unter anderem ruppiges Verhalten im Umgang mit seinen Kunden vorgeworfen. Außerdem vertreibt Monsanto den Unkrautvernichter Glyphosat. Dieser steht im Verdacht, krebserregend zu sein. Monsanto vermarktet Glyphosat unter dem Namen Roundup. Vor kurzem hatte die EU-Kommission die Europa-Zulassung des umstrittenen Unkrautvernichters um bis zu 18 Monate verlängert.

Monsanto hatte erst vor kurzem Kreisen zufolge Gespräche mit dem Bayer-Konkurrenten BASF über eine Kombination der jeweiligen Agrarchemie-Sparten wieder aufgenommen. Die Amerikaner prüften verschiedene Transaktionen einschließlich der Übernahme des BASF-Geschäfts mit Lösungen für die Agrarwirtschaft, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Mittwoch (Ortszeit) unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen.

Weder Monsanto noch BASF wollten hierzu Stellung nehmen. Doch war die BASF-Aktie am Donnerstagmittag der größte Gewinner im Dax.

(isw/hebu/dpa/afp)
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