Firma meldet Insolvenz an Wie aus Beate Uhse die "Aufklärerin der Nation" wurde
Düsseldorf · Kaum ein anderes Unternehmen stand so für Sex und Freizügigkeit in Deutschland wie Beate Uhse. Dabei hatte die Firmengründerin zuerst einen anderen Beruf gewählt. Nach dem Zweiten Weltkrieg entdeckte sie jedoch eine Marktlücke. Ein Rückblick in Bildern.
Beate Uhse wurde 1919 geboren - als Tochter eines Gutsbesitzers und einer Ärztin, wie wie das Unternehmen in der Firmenchronik berichtet. Ihr Familienname war damals Köstlin. Mit 17 habe sie einen Pilotenschein gemacht und zunächst auch als Pilotin gearbeitet, heißt es weiter in der Chronik. Aber nach dem Zweiten Weltkrieg habe sie sich als alleinerziehende Mutter und Witwe in Flensburg eine neue Existenz aufbauen müssen.
Damals seien viele Frauen ungewollt schwanger geworden - die Pille war noch nicht erfunden. Beate Uhse habe "diese Marktlücke" erkannt, wie die Firma schreibt, und habe Frauen über natürliche Verhütungsmethoden beraten: "Sie verfasst 1946 Handzettel, auf denen sie die Berechnung der unfruchtbaren Tage nach der Knaus-Ogino-Methode erklärt." Damit legte sie den Grundstein ihrer Firma.
Zunächst habe sie einen Versandhandel aufgebaut und Verhütungsmaterial vertrieben, erst später das erste Ladengeschäft eröffnet, berichtet das Unternehmen auf seiner Webseite. Wie es dann weiterging, wie das Unternehmen schreibt, sehen Sie in unserer Bilderstrecke.
Am Freitag teilte der Erotikhändler mit, dass er Insolvenz anmelden wird. Das Geschäft soll weiterlaufen. Die Firmengründerin selbst erlebt das alles nicht mehr: Beate Uhse, die auch "Aufklärerin der Nation" genannt wurde, starb 2001.