Biotechnologie-Konzern Bundespolitiker kritisieren Monsanto-Übernahme durch Bayer

Berlin · Mit der Übernahme von Monsanto wäre der Bayer-Konzern die weltweite Nummer eins im Agrochemie-Geschäft. Doch im Bundestag scheint der geplante Megadeal mehr Gegner als Befürworter zu haben.

 Blick auf die Bayer-Niederlassung in Wuppertal.

Blick auf die Bayer-Niederlassung in Wuppertal.

Foto: dpa, obe fpt

Die geplante Übernahme des US-Saatgut-Unternehmens Monsanto durch den Bayer-Konzern stößt im Bundestag auf erhebliche Vorbehalte. Sowohl Linke und Grüne als auch die SPD warnten am Mittwoch in einer Aktuellen Stunde vor einem "Megakonzern", dessen enorme Marktmacht zu Nachteilen für Landwirte und Verbraucher führen werde. Nur die Unions-Fraktion hob die Chancen einer solchen Fusion hervor. Dass Bayer zur weltweiten Nummer eins im Bereich Agrochemie aufsteige, sei "eher ein Vorteil als ein Nachteil", sagte der CDU-Wirtschaftspolitiker Matthias Heider.

Bayer will den umstrittenen Biotechnologie-Riesen Monsanto für knapp 59 Milliarden Euro kaufen. In Europa steht Monsanto allerdings seit Jahren wegen seiner gentechnisch veränderten Produkte in der Kritik. Außerdem vertreibt das Unternehmen den Unkrautvernichter Glyphosat, der im Verdacht steht, krebserregend zu sein. Darüber hinaus warnen Kritiker vor einer massiven Marktkonzentration.

Warnung vor "megamächtigem Konzern"

Die stellvertretende agrarpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, Elvira Drobinski-Weiß, rief die Kartellbehörden ausdrücklich auf, sehr genau hinzusehen. Die Grünen-Abgeordnete Katharina Dröge warnte vor einem "megamächtigen Konzern", der weltweit ein Drittel des Saatguts und ein Viertel der Pestizide kontrollieren würde. "Die Ernährung der Weltbevölkerung liegt damit in den Händen eines Superkonzerns", ergänzte Eva Bulling-Schröter von der Linken.

Heider betonte hingegen, ein wettbewerbsfähiger Marktteilnehmer im internationalen Geschäft liege im nationalen Interesse. Seine CDU-Parteikollegin Kristina Schröder wies auch die Befürchtungen vor Gentechnik zurück. Diese sei eine Chance bei der Bekämpfung von Hunger und Krankheit, während keine negativen Auswirkungen nachweisbar seien.

(lai/dpa)
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